Das Forschungsprojekt "Stadterneuerung und Verkehrssicherheit" befasst sich in Form von Fallstudien mit der Verkehrssicherheit von grossstädtischen, innenstadtnahen Altbaugebieten aus der Gründerzeit. Für die 17 untersuchten Gebiete wurden die Unfalldaten für die 3 Jahre 1979-81 detailliert erhoben und ausgewertet; für die vergleichende Darstellung der Unfallsituation wurden die Gefährdungsziffern "Unfallbelastung" und "Unfalldichte" herangezogen. Die Unfallbelastung in den Untersuchten 17 Gründerzeitvierteln streut erheblich. Ganz entscheidend wird das Sicherheitsniveau der Gebiete vom Unfallgeschehen auf Gebietsstrassen mit Durchgangsverkehr bestimmt. Zur Kennzeichnung des Unfallgeschehens in einem Wohnquartier sind daher auch die räumlichen Bereiche "Gesamtgebiet mit Randstrassen" besser geeignet als der Bereich "Strassen im gebiet". Als eine allgemeine Folgerung aus den Untersuchungen ist u.a. abzuleiten, dass die Richtlinien für Entwurf und Gestaltung von Strassenverkehrsanlagen in Gründerzeitvierteln und vergleichbaren Wohnquartieren noch stärker als bisher auf die Sicherheitsinteressen der Fussgänger und Radfahrer ausgerichtet werden müssen. Soweit Vergleiche von Unfallbelastungswerten aus verschiedenen strukturierten Gebieten aus unterschiedlichen Städtebauepochen möglich sind, zeigen diese die besonders hohe Unfallbelastung in nicht verkehrsberuhigten innenstadtnahen Altbaugebieten aus der Gründerzeit. Die Unfallbelastungswerte streuen sehr stark von Altbaugebiet zu Altbaugebiet, aber auch von Stadt zu Stadt. Selbst Städte vergleichbarer Grösse und Struktur weisen zum Teil sehr unterschiedliche Unfallbelastungen auf. Das unfallgeschehen in Wohngebieten ist gekennzeichnet durch einen hohen Anteil von Fussgängerunfällen und - damit verbunden - durch eine flächenhaft Verteilung der Unfälle. Fussgängerunfälle passieren üblicherweise nicht nur an Unfallschwerpunkten, sondern überall im Wohngebiet. Neben flächenhaft verteilten Unfällen treten aber auch in Wohngebieten Unfallhäufungen auf, und zwar regelmässig auf Verkehrsstrassen mit Kfz-Durchgangsverkehr.
Abstract