Ziel dieser empirischen Studie war es, die Fahreignung und Fahrtüchtigkeit von Methadon-Substitutionspatienten zu untersuchen. Von 34 in die Studie einbezogenen Methadonsubstituierten mussten 21 als fahruntüchtig bezeichnet werden, weil sie neben Methadon zusätzliche psychotrope Substanzen über eine längere Zeitspanne konsumierten beziehungsweise weil sie anlässlich der psychophysischen Leistungstests unter dem Einfluss einer derartigen Substanz standen. Die verbleibenden 13 Substituierten zeigten in einer Fall-Kontrollstudie im Vergleich zu 13 bezüglich Alter, Geschlecht und Schulbildung vergleichbaren Kontrollpersonen signifikante Einbussen im Hinblick auf fahrrelevante psychophysische Leistungen, verkehrsspezifische Persönlichkeitsmerkmale, allgemeine Persönlichkeitsmerkmale und psychopathologische Befunde. 6 Substituierte von diesen 13, die im Sinne der Methadon-Therapie als optimal zu charakterisieren waren, wiesen im Vergleich zu den Kontrollpersonen bezüglich der psychophysischen Leistung keine signifikanten Leistungsdifferenzen aus, im Persönlichkeitsbereich und im psychopathologischen Befund lagen jedoch noch Auffälligkeiten vor. Die Ergebnisse der Studie bestätigen die Einschätzung des Gutachtens "Krankheit und Kraftverkehr", dass Methadonpatienten als Abhängige im allgemeinen fahruntüchtig sind. Die Einschätzung des verkehrssicheren Verhaltens der wenigen, "optimalen" Patienten hängt nicht so sehr vom psychophysischen Leistungsbefund als vielmehr vom Ausmass der Persönlichkeitsstörungen und deren Bewertung für das Verkehrsverhalten ab. (A) Bericht zum Forschungsprojekt 2.9125 (IDS-Nummer 704624) der Bundesanstalt für Strassenwesen. Titel in Englisch: Methadone substitution and traffic safety - an empirical study; Titel in Französisch: Le produit de substitution methadone et la sécurité routière - études empiriques.
Samenvatting