Neben einer Einschaetzung erfolgsrelevanter Persoenlichkeitsmerkmale durch den Therapeuten ergaenzt Pro-Non diese subjektiven Einschaetzungen durch Selbsteinschaetzungen der Klienten. Die Items des hierzu entwickelten Fragebogens wurden aus acht verschiedenen, bewaehrten Frageboegen selegiert. Eine Faktorenanalyse ergab bei N = 95 Personen sechs Faktoren, die zusammen 62,5 Prozent der Gesamtvarianz aufschluesseln. Von diesen Faktoren hat sich eine Drei-Faktoren-Loesung als optimal herausgestellt, die 39,8 Prozent der Gesamtvarianz aufschluesselt: 1. Selbstbezogene Erfolgsorientierung; 2. Problembezogene Anpassung; 3. Psychopathiefaktor: entdifferenzierende Selbstdurchsetzung. Der Fragebogen wurde daraufhin untersucht, inwieweit er zwischen Klienten differenzieren kann, die mit der Herausforderung "Verkehrstherapie" erfolgreich umgehen koennen und solchen, die an ihr scheitern, das heisst vorzeitig abbrechen. Die Schritte und Ergebnisse dieser Untersuchung werden im Einzelnen erlaeutert. Getrennt nach Taetergruppen stellte sich heraus, dass Abbrecher bei der Gruppe der Punktetaeter am haeufigsten vertreten waren (17,2 Prozent Abbrecher), bei den Alkoholauffaelligen brachen die wenigsten ab (10,2 Prozent). Im Mittel wurde erst nach 13,2 Sitzungen abgebrochen. Bei Klienten mit einer Suchtmittelproblematik laesst sich feststellen, dass sie umso wahrscheinlicher zum Abbruch ihrer Therapie neigen, je weniger sie sich mit ihrem Suchtmittelkonsum auseinander gesetzt haben. Bei den Klienten mit Punkten fanden sich die meisten Abbrecher bei dem Typ "Raser" und dem Typ "Rowdy" (jeweils 23,1 Prozent). Beitrag zum 1. BNV-Kongress "Therapie und Begutachtung: Bruecken, Nahtstellen, Veraenderungen in Praxis und Theorie", Kassel, 17.-18.09.2004.
Abstract