Aeltere Fahrer, ein Risiko auf unseren Strassen, vor allem an Knotenpunkten?

Author(s)
Wiebusch-Wothge, R.
Year
Abstract

Beim vorliegenden Beitrag handelt es sich um die beim Vortrag verwendeten Vorlagen. Aeltere Fahrer stehen im Ruf, den Anforderungen des heutigen Strassenverkehrs nicht mehr gewachsen zu sein. Nachlassende koerperliche und geistige Leistungsfaehigkeit stehen angeblich im Gegensatz zu staendig steigenden Verkehrsdichten. Den kognitiven Anspruch an die Fahraufgabe durch entsprechende Gestaltung der Knotenpunkte zu minimieren, kann aber auch als Aufgabe an die Verkehrsanlage verstanden werden. Das Forschungsprojekt "Beruecksichtigung des Leistungsvermoegens von Kraftfahrern bei Entwurf und Bemessung von Knotenpunkten am Beispiel aelterer Fahrer" der Bundesanstalt fuer Strassenwesen macht sich zum Ziel, durch die Analyse historischer Unfaelle Knotenpunktelemente in ihrer Gestaltung beziehungsweise Betriebsform zu identifizieren, die mit Defiziten der aelteren Fahrer in Verbindung gebracht werden koennen. Die erkannten kritischen Elemente eines Knotenpunktes werden in einem zweiten Schritt in einem stationaeren Simulator und durch beobachtete Fahrten mit den Probanden im realen Verkehrsgeschehen nachgestellt und derzeit ausgewertet. Die Unfallanalyse stellt erwartungsgemaess die Vorfahrtverletzung in den Vordergrund. Hier ist ueberwiegend die Gruppe der mindestens 75-Jaehrigen auffaellig. Nicht eindeutig geklaert werden konnte, inwieweit eine Unzulaenglichkeit des Knotenpunktes zu dieser Vorfahrtverletzung beigetragen hat. Fahrfehler - auch in Zusammenhang mit Vorfahrtsverletzungen - sind die zweithaeufigste Unfallursache und weisen deutlich auf Knotenpunktelemente hin. Auch bei der Mehrzahl der Sonderformen und bei Sonderregelungen wird der aeltere Autofahrer im Unfallbild auffaellig. Vor allem ist das Linksabbiegen/Linkseinbiegen zu erwaehnen und liefert einen Hinweis auf den Einfluss der Markierung des Knoteninnenbereiches. Aufgeweitete Knotenpunkte mit ihrer kurzen, aber raeumlich getrennten Abfolge von Konfliktbereichen sind fuer den aelteren Fahrer schwieriger zu bewaeltigen. Nicht bestaetigt wurde die Hypothese, dass aeltere Fahrer auch in der Annaeherung auf den Knotenpunkt ein erhoehtes Unfallrisiko tragen. Im Bereich der Fahrstreifenaddition/Vorsortierung sind an den untersuchten Knotenpunkten die juengeren Fahrer mit erhoehter Haeufigkeit vertreten. Das betrifft sowohl die Auffahrunfaelle als auch Fahrstreifenwechsel. Insgesamt spricht aus den Unfallanalysen vieles fuer eine moeglichst standardisierte und einheitliche Knotenpunktgestaltung, die vor allem keine Missdeutungen zulaesst. (A) Zur Gesamtaufnahme siehe ITRD D361776.

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Library number
C 45174 (In: C 45156) /82 /83 / ITRD D361795
Source

In: Verkehrsinfrastruktur für eine alternde Gesellschaft : Wie planen wir heute UNSER Morgen richtig? : Tagungsband. 4. Internationale Verkehrstage in Wuppertal, 26. und 27. März 2007, p. 23

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