Ausgehend von einem sozialpsychologischen Aggressionskonzept und systembezogenen Ueberlegungen werden vier Vorschlaege unterbreitet, von denen angenommen wird, dass sie die Auftretenswahrscheinlichkeit aggressiver Interaktionen im Strassenverkehr reduzieren: (1) Homogenisierung des Verkehrsflusses, (2) Anpassung von Verkehrsregeln an Veraenderungen des Systems, (3) Ausdehnung der Verantwortlichkeit des einzelnen auf das Funktionieren des aktuell genutzten Systemsegments, (4) unscharfe Definition von Kriterien fuer system-destabilisierendes Verhalten. Die Vorschlaege verstehen sich als Diskussionsbeitraege unterschiedlich einfacher Realisierbarkeit. Bezogen auf das Problem "gefaehrliche und aggressive Interaktionen" zielen sie auf eine Veraenderung des Systemverhaltens ab, die als "vom Draengeln zum Fliessen" gekennzeichnet werden kann. Es wird postuliert, dass mit derartigen Aenderungen auch eine Vorbereitung auf Merkmale des "Strassenverkehrs von morgen" (zunehmende Steuerung durch Telematik, Entwicklung clusterfaehiger Fahrzeuge) verbunden ist. (A*) Erweiterte Fassung eines Vortrages auf dem Presseseminar "Stress und Aggression im Strassenverkehr" des Deutschen Verkehrssicherheitsrates, Wuerzburg, 8./9. Juni 1995.
Abstract