Alkohol, Drogen und Medikamente im Strassenverkehr 2000 : Untersuchungsergebnisse in Westösterreich.

Author(s)
Pavlic, M. Lutz, R. Grubwieser, P. & Rabl, W.
Year
Abstract

Aufgrund der wenigen bekannten gesicherten Daten zu Suchtmitteln im Strassenverkehr wurde eine Datenerhebung zu dieser Fragestellung durchgefuehrt. Bei allen Faellen, die im Jahr 2000 im Innsbrucker Institut fuer Gerichtliche Medizin untersucht wurden, wurden die weiteren Umstaende erhoben. Zusaetzlich wurden alle Faelle, bei denen urspruenglich kein offizieller Untersuchungsauftrag eingelangt war, retrospektiv immunologisch auf Alkohol und Suchtmittel untersucht. Es zeigten sich unter anderem folgende Ergebnisse: Bei den den Strassenverkehr betreffenden Proben werden nahezu doppelt so haeufig Auftraege auf Alkoholuntersuchungen erteilt als auf Suchtmittel. Dies ist insbesondere darauf zurueckzufuehren, dass in der Praxis bei Vorliegen einer bemerkbaren Beeintraechtigung erst bei negativem Alkoholtest auch an Suchtmittel und/oder Medikamente gedacht wird. Eine Verteilung der Blutalkoholkonzentrationen ergab einen mit fast drei Viertel der Proben hohen Anteil unter 0,5 Promille bei den Suchtgiftauftraegen (SgP), waehrend dieser Anteil bei den Proben mit Alkoholauffaeligkeit (AlkP) lediglich 5,3 Prozent betrug. Bei den AlkP lag die Haelfte bei ueber 1,5 Promille, bei den Asservaten (AssP) in rund 30 Prozent der Faelle. THC war in 48 Prozent aller Proben nachweisbar und liegt dabei noch vor Alkohol (40 Prozent). Benzodiazepine wurden in etwas mehr als einem Viertel der Proben gefunden, Opiate in 16 Prozent, Kokain in 6 Prozent der Faelle nachgewiesen. Nach den Ergebnissen der Untersuchung muss davon ausgegangen werden, dass die derzeitige gesetzliche Regelung in Oesterreich dazu fuehrt, dass die Statistiken betreffend Suchtmittel massiv verfaelscht werden. Suchtmittel und Medikamente spielen im Strassenverkehr offenbar eine groessere Rolle, als bisher angenommen wurde. Beitrag zum Themenbereich II "Alkohol, Drogen, Medikamente" der 32. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft fuer Verkehrsmedizin e.V., Magdeburg, 20. bis 23. Maerz 2003. Siehe auch Gesamtaufnahme der Tagung, ITRD-Nummer D352701.

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C 27641 (In: C 27629 S) /83 / ITRD D352713
Source

In: Kongressbericht 2003 der Deutschen Gesellschaft für Verkehrsmedizin e.V. : 32. Jahrestagung, Magdeburg, 20. bis 23. März 2003, Berichte der Bundesanstalt für Strassenwesen `Mensch und Sicherheit', Heft M 152, p. 69-74

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