Die Suchtforschung hat in den vergangenen Jahren grosse Fortschritte gemacht. Einerseits konnte die Suchtrückfallforschung das zentrale Phänomen der Alkoholabhängigkeit, den Rückfall, als ein verstehbares und damit auch durch verschiedene psychotherapeutische Methoden beeinflussbares Phänomen durchleuchten. Andererseits ist es der biologischen Suchtforschung gelungen, weitere Nachweisverfahren für Alkoholrückfälle und effektive biologische Therapiekonzepte zu entwickeln. Eine wichtige Aufgabe wird es sein, diese divergierenden und sich zum Teil auch widersprechenden Konzepte innerhalb eines übergeordneten bio-psycho-sozialen Rahmenmodells zu integrieren. Für die Verkehrspsychologie und die Verkehrsmedizin dürften damit über die hier vorgestellten vier Perspektiven hinaus weitere grundlagenwissenschaftliche und klinische Ergebnisse zu erwarten sein, die für die gutachterliche Beurteilung von alkoholauffälligen Verkehrsteilnehmern - aber auch in Nachschulungsprogrammen für dieses Klientel - von Relevanz sein dürften. (A) Beitrag zum Arbeitskreis 3 "Wissenschaftliche Grundlagen" des 6. Internationalen Workshop "Driver Improvement" vom 20. bis 22. Oktober 1997 in Berlin.
Abstract