Das Unfallrisiko für ältere Menschen ist sehr hoch, zum Beispiel ist das Risiko, als Fussgänger getötet zu werden, für Menschen über 65 Jahre etwa fünf mal höher als für Menschen zwischen 25 und 64 Jahren. Da ältere Menschen viel mehr Unfälle mit dem Pkw erleiden, wäre es eine wichtige Aufgabe von Planung, Entwurf und Betrieb, die Verkehrsumwelt so zu gestalten, dass sich die Älteren wieder häufiger und sicherer zu Fuss und mit öffentlichen Verkehrsmitteln durch die Stadt bewegen können. Die derzeit existierenden Probleme in der Verkehrswelt verschärfen sich für ältere Leute noch durch das Nachlassen der allgemeinen Leistungsfähigkeit (zum Beispiel verringertes Hör- und Sehvermögen, geringere Beweglichkeit, langsamere Reaktion, Angewiesensein auf Gehhilfen). Das bisherige Bemühen um mehr Verkehrssicherheit für ältere Menschen konzentrierte sich eher auf Versuche, die Älteren für das Verkehrsgeschehen fit zu machen. In der Praxis demgegenüber nur wenig verfolgt wird die Anpassung der baulichen, regelungstechnischen und juristischen Aspekte des Strassenverkehrs an die Bedürfnisse von älteren Menschen (und Kindern) insbesondere als Fussgänger. In diesem Zusammenhang sind unter anderem folgende Aspekte von Bedeutung: leichtes Vorankommen (zum Beispiel durch kurze Wartezeiten an Ampeln), direkte Verbindungen auch über Haupt(verkehrs)strassen hinweg, grösstmögliche Übersichtlichkeit, Begreifbarkeit von und Orientierungsmöglichkeiten an Verkehrsanlagen, Berücksichtigung der Belange behinderter Personen, vielfache Aufenthalts- und Ruhemöglichkeiten im Strassenraum. Die entscheidende Rolle bei der Umgestaltung unzureichender Strassenräume spielen die nutzbare Breite von Gehwegen beziehungsweise Seitenräumen und die Häufigkeit der Anlage von Überquerungsanlagen. Beitrag zum DVR-Presseseminar "Ältere Verkehrsteilnehmer" in Hohenroda.
Abstract