Altersgrenzen : ein Beitrag zur Verkehrssicherheit?

Author(s)
Michalik, C.
Year
Abstract

Die Möglichkeiten individueller Mobilität sind eng mit dem Erreichen bestimmter Altersgrenzen verknüpft. So ist in Österreich das Lenken eines Fahrrades im öffentlichen Verkehr ab 12 Jahren (mit bestimmten Auflagen ab 10 Jahren), das Lenken eines Mopeds ab 16 Jahren (unter bestimmten Auflagen ab 15 Jahren) und das Lenken eines Pkw ab 18 Jahren gesetzlich erlaubt. Altersnormen können nur bedingt die individuelle Persönlichkeits- und Leistungsentwicklung eines Menschen berücksichtigen. Durch das Festsetzen von Altersgrenzen wird einerseits individuelle Mobilität eingeschränkt, andererseits aber ein Sicherheitsgewinn erzielt, da durch Mobilität und die Teilnahme am Strassenverkehr auch das Unfallrisiko erhöht wird. So steigt mit der selbständigen Teilnahme am Strassenverkehr, die bei Kindern mit Beginn des Schulbesuches einsetzt, auch die Unfallrate stark an. Vom 6. auf das 7. Lebensjahr ist die erste Unfallspitze bei Kindern als Fussgänger zu verzeichnen. Als Radfahrer haben sie das höchste Unfallrisiko zwischen 11 und 15 Jahren. Die höchste Zahl verunglückter jugendlicher Mopedaufsassen findet sich bei den 16jährigen und bei den Pkw-Fahrern haben jugendliche Fahranfaenger das höchste Unfallrisiko. Alterslimits für individuelle Mobilität sind aus der Sicht der Verkehrssicherheit zu befürworten. Gefordert wird jedoch, vor der Festlegung eines Mindestalters die Anforderungen der Verkehrsumgebung, die an den Menschen bei der Bewältigung verschiedener Aufgaben gestellt werden, zu analysieren und zu definieren. Zusätzlich müssten die Voraussetzungen und Fähigkeiten des Menschen analysiert und definiert werden, die im Hinblick auf die Bewältigung der Anforderungen aus der Verkehrswelt gegeben sein müssen. Erst nach Durchführung dieser beiden Schritte sollte eine Altersgrenze als Voraussetzung für eine bestimmte Mobilitätsmöglichkeit festgelegt werden, von der anzunehmen ist, dass sie von der Mehrzahl der Vertreter dieser Altersgruppe kompetent und damit sicher bewältigt werden kann. Auf die Möglichkeiten der Verkehrserziehung bei der Unfallprävention wird abschliessend eingegangen. (KfV/H)

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Library number
C 14013 (In: C 13985 [electronic version only]) /83 / IRRD D335491
Source

In: Schlussbericht internationale Konferenz Mobilität und Sicherheit, Wien, 13.-14. Oktober 1997, p. 164-170, 8 ref.

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