Mit 91 Fahrern und Fahrerinnen (aufgeteilt in 2 Gruppen: 30-50 beziehungsweise über 60 Jahre) wurden Fahrversuche an einem lichsignalgeregelten Knotenpunkt durchgeführt. Dabei sollte geprüft werden, ob durch die Manipulation von Merkmalen der Fahraufgabe in der Weise, dass Prozesse der Reaktionsauswahl unterstützt werden, Unterschiede zwischen den Altersgruppen verringert werden können. Insgesamt ist festzuhalten, dass Altersunterschiede kaum nachzuweisen waren: Bei der Auswertung der Bremsreaktionszeiten verfehlte der Haupteffekt des Faktors Reaktionsunsicherheit die Signifikanzgrenze; die erwartete Interaktion mit dem Faktor Alter war ebenfalls nicht signifikant. Bei der Analyse der Rotlichtfehler deutete sich an, dass die Unterschiede zwischen älteren und jüngeren Fahrern bei geringer Reaktionsunsicherheit am auffälligsten waren. Das Beschleunigungsverhalten lässt andeutungsweise erkennen, dass die älteren Fahrer die Lichtsignalanlage am zügigstem passieren, wenn die Entscheidungsfreiheit nicht durch eine komplexitätsmindernde Instruktion eingeschränkt wurde.
Abstract