Ziel der beschriebenen untersuchung ist die ergruendung streckencharakteristischer merkmale bei lokalen haeufungen ueberwiegend fahrdynamisch begruendeter unfaelle auf einbahnigen ausserortsstrassen sowie die erarbeitung geeigneter abhilfemassnahmen. Es wurden streckenabschnitte mit unfallhaeufungsstellen in rheinland-pfalz, hessen, saarland und baden-wuerttemberg ausgewaehlt. Auf 58 untersuchungsstrecken wurde das geschwindigkeitsverhalten und die streckencharakteristische geschwindigkeit durch geschwindigkeitsprofile mit hilfe von messfahrten untersucht. Die streckencharakteristika wurden nach quantifizierbaren merkmalen wie kurvigkeit und kruemmungsradien sowie nach subjektiven beurteilungskriterien aufgeschluesselt. Unfallhaeufungsbereiche wurden durch beschreibungsmerkmale gekennzeichnet, die den kombinierten einfluss der trassierungselemente, der ausstattung und des umfeldes erfassten. Die versuche, quantitative zusammenhaenge zwischen unfallkennzahlen und einzelnen streckencharakteristischen merkmalen herzustellen, misslangen. Als weitaus haeufigstes merkmal innerhalb der unfallhaeufungsbereiche zeigte sich eine lokale steigerung der kurvigkeit in einer bereits kurvigen umgebung. An zweiter stelle der haeufigkeit steht die mitwirkung von querneigungs- und fahrbahndeckenmaengeln. Die autoren stellen fest, dass die heutigen richtlinien zur linienfuehrung von strassen (ras-l-1) keine ausreichenden kriterien enthalten, um die haeufigste festgestellte unfallursache zu vermeiden, die darin zu sehen ist, dass innerhalb kurviger strecken einzelkurven mit groesserer richtungsaenderung und/oder etwas kleinem kruemmungsradius auftreten. Hieraus wird die notwendigkeit einer entsprechenden ueberarbeitung der richtlinie abgeleitet.
Abstract