"Die Schoepfung bewahren - die Zukunft gewinnen" ist das Leitmotiv der Bundesregierung fuer den Umweltschutz, auch beim Bau und Betrieb von Strassen. Es gilt einer ganzheitlichen Betrachtung aller Umweltfaktoren, dem Einhalt des Verbrauchs unwiederbringlicher Naturgueter und der Bewaeltigung handfester Konflikte unterschiedlicher Ansprueche an die natuerlichen Lebensgrundlagen. Damit nicht Unkenntnis oekologischer Zusammenhaenge irreversible Schaeden hervorruft, ist die Beruecksichtigung der natuerlichen Belange fuer den Bau und den Unterhalt von Strassen gesetzlich geregelt. Die oekologischen Kriterien in bezug auf die Tierwelt erfahren bei der Bewertung von Eingriff und Ausgleich noch nicht immer genuegende Aufmerksamkeit. Die Schwierigkeit, das vollstaendige Artenspektrum eines Oekosystems zu erfassen und alle oekologischen Verflechtungen zu erkennen, ist gegeben. Der Bundesverkehrsminister hat zahlreiche Forschungsauftraege zu diesem Komplex vergeben, die nicht allein der Grundlagenforschung, sondern praxisgerechter Bewaeltigung bestimmter Konflikte dienten. Die Eingriffsregelung muss im Abwaegungsprozess der Planung fuer den Bau einer Strasse feststellen, dass alle mit dem Vorhaben verbundenen Beeintraechtigungen zu bewaeltigen sind. Hierzu bedarf es konkreter Aussagen fuer die Beurteilung der Beeintraechtigungen und der erforderlichen Ausgleichsmassnahmen. Dies ist nur im Rahmen detaillierter Erfassungen, sorgfaeltiger Analyse und oekologischer Bewertung des Naturhaushaltes moeglich einschliesslich der oertlichen Wirkungszusammenhaenge von Tier- und Pflanzenwelt und deren Lebensraumvernetzung. Natuerliche Gegebenheiten und Nutzungen sind in ihrer Empfindlichkeit und Schutzwuerdigkeit zu werten und den bau- und betriebsbedingten Eingriffswirkungen gegenueberzustellen. Die Konflikte muessen nach Art, Intensitaet und Dauer aufgezeigt werden. Eine qualifizierte Bestandsaufnahme und -bewertung von Natur und Landschaft unter Beruecksichtigung der Tierwelt ist eine Voraussetzung fuer die Eingriffsbestimmung, die Vermeidungsstrategien und die Ausgleichsmassnahmen. Kuenftig wird sich die Planung noch staerker als bisher auf solche abwaegungserheblichen Sachverhalte konzentrieren muessen. Die zielorientierte Darstellung von Fauna und Flora wird unter dem Gesichtspunkt der Problembewaeltigung im Abwaegungsprozess verstaerkt gefordert werden.
Abstract