ANGST UND ALKOHOL. ERFAHRUNGEN MIT DEM LANGZEITMODELL ZUR INDIVIDUAL-PSYCHOLOGISCHEN REHABILITATION ALKOHOLAUFFAELLIGER KRAFTFAHRER - I.R.A.K.-L

Author(s)
JENSCH, M VON WOLMAR, RW
Year
Abstract

Im Auftrag der Bundesanstalt fuer Strassenwesen wurde das Kursmodell I.R.A.K.-L (Individualpsychologisches Rehabilitationsprogramm fuer alkoholauffaellige Kraftfahrer - Langzeitmassnahme) im Zeitraum von 1985 bis 1988 in Koeln und Duesseldorf erprobt. Teilnehmer der Kurse waren Kraftfahrer, die wegen zumeist mehrfacher Trunkenheit am Steuer auffaellig geworden waren und als "nicht-geeignet zum Fuehrenvon Kraftfahrzeugen" galten. Es wurden sieben Kurse mit insgesamt 57 Teilnehmern durchgefuehrt. Von den Teilnehmern waren 54 maennlich, drei weiblich. Das Durchschnittsalter lag bei 45 Jahren. Der juengste Teilnehmer war 29, der aelteste 69 Jahre alt. Die durchschnittliche Zahl der Trunkenheitsfahrten betrug drei, der mittlere Promillewert lag bei 1, 9 Promille. Die Kursdauer betrug jeweils ein halbes Jahr und umfasste 70 bis 80 Gruppenstunden und je Kandidat 5 Einzelsitzungen. Die Rueckfallquote der Behandelten lag nach einem Bewaehrungszeitraum von 3 Jahren bei knapp 5 Prozent. Ein Hauptziel der qualitativen Auswertung der Kursverlaeufe bestand darin, die "wahren" Hintergruende der "Trink-Fahr-Problematik", insbesondere des "unkontrollierten Trinkens" zu erforschen und aus den gewonnenen Erkenntnissen geeignete Methoden der Beeinflussung des Fehlverhaltens zu entwickeln. Um diese Problematik systematisch anzugehen, wurde im ersten Schritt ein psychodynamisches Strukturmodell des Trinkverhaltens entwickelt. In einem dialektischen Austauschprozess konnten die theoretischen Grundannahmen im Vergleich mit Detailanalysen der praktischen "Faelle" zum grossen Teil verifiziert werden. Desweiteren konnte herausgearbeitet werden, dass hinter der bewussten, meist verschleiernden Trinkmotivation tief verwurzelte, unbewusste Motive das Verhalten eigentlich steuern. Daraus wurde die Annahme abgeleitet, dass es bei der Frage der Beeinflussung des Fehlverhaltens "Trinken und Fahren" inerster Linie darum gehen muss, pathogene Lebensstilstrukturen aufzudecken, sie in Frage zu stellen und gesuendere Bewaeltigungsstrategien fuer Konfliktsituationen gemeinsam zu erarbeiten und dementsprechend einzuueben, so dass der Alkohol keinen "psychischen Naehrboden" mehr hat. (A)

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I 333361 IRRD 9409
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FAKTOR MENSCH IM VERKEHR ROT-GELB-GRUEN POSTFACH 39 22 LD-38029 MBRAUNSCHWEIG DEUTSCHLAND BR 0533-0270 PERIODIKUM 1992 38 PAG: 121S T

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