Ansätze für mehr Verkehrssicherheit von Fahranfängern in Österreich.

Author(s)
Bartl, G.
Year
Abstract

In Oesterreich wird der Problematik der Fahranfaenger durch drei gesetzlich geregelte Massnahmen begegnet: Probefuehrerschein seit 1992, vorgezogene Lenkberechtigung "L 17" seit 1999 und Mehrphasenausbildung seit 2003. 1. Probefuehrerschein: Jeder neue Fuehrerschein der Klassen A und B wird unabhaengig vom Lebensalter des Fahranfaengers mit zweijaehriger Probefrist erteilt. Bei bestimmten schweren Verstoessen wird diese Frist um ein Jahr verlaengert, und es ist eine verkehrspsychologische Nachschulung zu absolvieren. Fuenf Jahre nach Einfuehrung dieser Massnahme ergab eine spezielle Unfallanalyse einen Unfallrueckgang fuer die Gruppe der Fuehrerscheinneulinge von 32,5 Prozent, bei allen anderen Pkw-Lenkern betrug er nur 8,9 Prozent. Ein signifikanter Unfallrueckgang zeigte sich auch bei den Unfaellen mit Alkoholosierungsgraden ab 0,8 Promille. 2. Vorgezogene Lenkberechtigung: Mit 16 Jahren kann in Oesterreich in Begleitung eines nahe stehenden Laien mit der Fahrausbildung begonnen werden. Vorweg muss die theoretische Fahrschulausbildung erfolgt sein, dann legt man mindestens 3.000 km zurueck, wobei dreimal dazwischen eine Lehrfahrt samt Besprechung in der Fahrschule erfolgt. Ab dem 17. Lebensjahr kann die Pruefung absolviert werden, nach deren Bestehen darf ohne Begleitung gefahren werden. Die Zeit zwischen der Pruefung und dem 18. Lebensjahr gilt als zusaetzliche Probezeit. 3. Mehrphasenausbildung: Innerhalb des ersten Jahres nach Erwerb der Fahrerlaubnis hat der Fahranfaenger noch folgende Fortbildungen zu absolvieren: Erste Feedbackfahrt im Strassenverkehr im 2. bis 3. Monat nach Fuehrerscheinerwerb, ein Fahrsicherheitstraining inklusive eines zweistuendigen verkehrspsychologischen Gruppengespraechs zwischen dem 3. und 9. Monat nach Erwerb des Fuehrerscheins sowie eine zweite Feedbackfahrt zwischen dem 6. und 12. Monat. Der Charakter dieser Fortbildung liegt darin, dass der Fuehrerscheinneuling professionelles Feedback erhaelt. Motorradfahrer brauchen keine Feedbackfahrten zu absolvieren, jedoch ein eigenes Fahrsicherheitstraining samt Psychologie. "L 17"-Fahrern wird die erste der beiden Feedbackfahrten erlassen. Um die oesterreichweite Flaechendeckung fuer die etwa 80.000 Fuehrerscheinneulinge zu optimieren, werden derzeit neue Fahrsicherheitszentren eroeffnet. Beitrag zur 3. Fachsitzung: "Zur Verbesserung des Verhaltens von Verkehrsteilnehmern" des 5. Symposiums "Sicher fahren in Europa" am 7. und 8. Oktober 2003 in Wiesbaden. Titel in Englisch: Approaches to greater traffic safety for driving beginners in Austria.

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Publication

Library number
C 31112 (In: C 31101 S) /83 / ITRD D354255
Source

In: Sicher fahren in Europa : 5. Symposium : Referate des Symposiums 2003 am 7. und 8. Oktober 2003 in Wiesbaden, Berichte der Bundesanstalt für Strassenwesen `Mensch und Sicherheit', Heft M 161, p. 108-112, 3 ref.

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