Seit 2005 ist gesetzlich festgelegt, dass neue Fahrzeugmodelle bei Frontalkollisionen Fussgaengern einen Mindestschutz bieten muessen. In Verbraucherschutztests sowie der Phase I der EU-Richtlinie fuer Fussgaengerschutz werden zwar Kopfaufpralltests durchgefuehrt, es existiert dennoch kein ausgearbeitetes Testverfahren fuer den Frontscheibenbereich, welches auch crashaktive Systeme wie zum Beispiel Airbags einbezieht. Die Untersuchungen, die am am Institut fuer Kraftfahrzeuge der RWTH Aachen University (ika) im Rahmen dieser Studie durchgefuehrt wurden, zielen deshalb auch auf die Weiterentwicklung von Testverfahren zum realitaetsnahen Fussgaengerschutz fuer kuenftige Sicherheitssysteme fuer den Kopfaufprall ab. Fuer vergleichende Fahrzeug-Fussgaengerdummytests diente ein Opel Vectra/Signum, sowohl serienmaessig als auch modifiziert mit Aussenairbag, der bei Aktivierung den hinteren Motorhaubenbereich anhebt und die A-Saeulen abdeckt. Parallel dazu wurden Fahrzeug-Fussgaenger-Simulationen und Komponententests durchgefuehrt. Es konnte gezeigt werden, dass neue Testmethoden unter Ausnutzung von Simulationen und Komponententests erlauben, realistischere Versuchsbedingungen unter Beruecksichtigung von potenziellen Kopfaufprallpositionen und -zeiten zu definieren. Es konnte eine gute Uebereinstimmung zwischen Simulation und Komponententest erzielt werden. Weiterhin konnte gezeigt werden, dass hoch entwickelte Sicherheitssysteme mit integrierten Airbags ein sehr gutes Schutzpotenzial fuer Fussgaenger in Realunfaellen beim Kopfaufprall im relevanten Rahmenbereich der Frontscheibe aufweisen, denn die gemessenen Kopf- und Halsbelastungen sanken deutlich (Reduktion des HIC-Wertes um 42 Prozent; Reduktion der Nackendruckkraft um 60 Prozent und der Nackenmomente um 30 Prozent). ABSTRACT IN ENGLISH: Since 2005, there has been a legal requirement that new vehicle models must offer a minimum level of pedestrian protection in frontal collisions. Comparative vehicle-pedestrian dummy tests were performed with an Opel Vectra/Signum, both in the series production version and as a modified version with an external airbag that raises the rear bonnet area and covers the A pillars. Research is being carried out at the Institute of Automotive Engineering of the RWTH Aachen using simulation and head impactor tests to evaluate the protective effect of the system during an impact in the windscreen area. (Author/publisher).
Abstract