Aus der Arbeit der Alkohol-Kommission der Deutschen Gesellschaft für Rechtsmedizin : Historischer Überblick, gegenwärtige und zukünftige Aufgaben.

Der Vorstand der Deutschen Gesellschaft fuer Rechtsmedizin (DGRM) beschloss 1990, eine Alkohol-Kommission zu gruenden, um die umfassende Diskussion hinsichtlich der Absenkung der BAK-Grenzwerte im Straf- und Ordnungsrecht kompetent begleiten zu koennen. Zusaetzlich bestand nach der Einheit Deutschlands dringender Harmonisierungsbedarf. Dazu wurden Richtlinien fuer die forensische Blutalkoholbestimmung erarbeitet und 1996 verabschiedet. Der nachfolgende wissenschaftspolitische Diskurs hinsichtlich rechtsrelevanter Blutalkoholkonzentrations (BAK)/Atemalkohol (AAK)-Grenzwerte fuehrte im Ordnungsrecht zur Gleichstellung von 0,5 Promille und 0,25 mg/L, waehrend ein strafrechtsrelevanter AAK-Grenzwert nicht kodifiziert wurde. Auf Vorschlag der Kommission wurde 2004 festgelegt, dass die Deutsche Gesellschaft fuer Rechtsmedizin eine zweite Blutentnahme bei behauptetem oder moeglichem Nachtrunk nicht fuer erforderlich haelt. Im Rahmen des Gesetzgebungsverfahrens zum Alkoholverbot fuer Fahranfaenger in der Probezeit sind BAK/AAK-Null-Grenzwerte von 0,2 Promille beziehungsweise 0,1 mg/L vorgeschlagen worden. Unter Federfuehrung der Alkohol-Kommission der DGRM wurden gemeinsam mit der Gesellschaft fuer Toxikologische und Forensische Chemie (GTFCh) und der Deutschen Gesellschaft fuer Verkehrsmedizin (DGVM) 2006 neue Richtlinien fuer die forensische Blutalkoholbestimmung verabschiedet und den Vorstaenden der drei Gesellschaften zur Beschlussfassung zugeleitet. (A) Fachbeitrag zum 34. Kongress der Deutschen Gesellschaft fuer Verkehrsmedizin (DGVM e.V.), Heidelberg, 15. bis 17. Maerz 2007. Siehe auch Gesamtaufnahme des Kongressberichtes, ITRD-Nummer D362501.