Verkehrsunfälle sind mit grossem leid verbunden. Im Jahre 2000 starben mehr als 41.000 Menschen auf europäischen Strassen. Deshalb beschloss die Europäische Kommission im Weissbuch der Verkehrspolitik 2001, die Zahl der Verkehrstoten bis 2010 auf 20.000 zu halbieren. Hierbei lag der Schwerpunkt auf dem PKW- und LKW-Verkehr. ln dem aufgelegten Programm wurde vor allem die Förderung aktiver Fahrzeugsicherheitssysteme fokussiert. Die Zahl der polizeilich erfassten Verkehrsunfälle in Deutschland stieg von 2.000.000 (1990) um mehr als 19 Prozent auf rund 2.400.000 (2013). Trotz der steigenden Unfallzahlen in der Bundesrepublik wurde durch die Initiative der EU die Zahl der in Deutschland in PKW Getöteten von 4.396 (2000) auf 1.588 (2013) um ca. 64 Prozent gesenkt. Auf die gesamte EU bezogen, wurde das Ziel der Halbierung der Verkehrstoten allerdings nicht erreicht. Deshalb wurde der Beschluss gefasst, die Reduzierung bis zum Jahr 2020 auszuweiten. Kaum Beachtung findet in diesem Programm das Thema "Sicherheit im Motorradverkehr". Daraus resultiert, dass die Zahl der getöteten Motorradfahrer und -beifahrer im gleichen Zeitraum in deutlich geringerem Masse von 945 auf 568 abgenommen hat (etwa minus 40 Prozent). Zusätzlich blieb die Fahrleistung der Zweiräder dabei im Vergleich zu den enorm ansteigenden PKW-Kilometern nahezu konstant. Für eine weitere Erhöhung der Verkehrssicherheit ist es notwendig, die Risikogruppen im Unfallgeschehen zu kennen und die Unfallumstände zu analysieren. Um Maßnahmen zur Verbesserung der Motorradsicherheit und Infrastruktur zu ergreifen oder vorhandene Massnahmenpakete bewerten zu können, müssen die Ansatzpunkte und Einsatzgrenzen für diese speziellen Verkehrsteilnehmer bekannt sein. Eine Auswertung der Daten der ADAC Unfallforschung und weiterer Datenquellen soll die notwendigen Erkenntnisse liefern. (Author/publisher)
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