In einer tachistoskopischen Wahrnehmungsuntersuchung von 258 Probanden wurden Auswirkungen einer allgemeinen Tageslichtpflicht auf die Sicherheit motorisierter Zweiräder überprüft. Unter Verwendung von Dias spezifischer Motorrad-Pkw Verkehrssituationen, die dichotom unter der Bedingung Pkw mit oder ohne Tagesfahrlicht gestaltet waren, sollte die Anzahl korrekt erkannter Fahrzeuge genannt werden sowie die richtige Zuordnung von Beleuchtungsquellen erfolgen. Ergänzend wurden subjektive Bewertungen der Wichtigkeit der Wahrnehmungsfaktoren "Umriss", "Farbe" und "Licht" erfasst. Das Pilotprojekt bestätigte existierende Untersuchungen, die eine grundsätzlich schlechtere Wahrnehmbarkeit des einspurigen Fahrzeuges Motorrad feststellten. Gerade in komplexen und potentiell unfallträchtigen Verkehrssituationen wurde das Krad von Probanden seltener erkannt. Die Beachtung der Gesamtergebnisse sowie der Differenzierungen nach Ortslagen zeigen, dass Motorräder unter der Bedingung "Pkw mit Tagesfahrlicht" schlechter wahrgenommen werden. Einzelne Differenzierungen gerade innerorts deuten jedoch auf Wechselwirkungen zwischen dem Pkw und dem Motorrad hin. Unter subjektiven Wahrnehmungsaspekten besteht für Pkw die Rangfolge Umriss, Farbe und Licht, während für das Motorrad die Faktoren Licht und Umriss etwa gleichwertig deutlich vor der Farbe dominieren. (A) Titel in English: Effects of compulsory use of daytime lights on safety of motorcyclists.
Abstract