Chronischer und wochenend- oder ferienassoziierter Alkoholmissbrauch, jedoch auch aktuelle Alkoholisierung kann zu den von ETTINGER et al. 1978 als "Holiday heart" Syndrom interpretierten Veränderungen führen (wesentliche Charakteristika: paroxysmales, tachykardes Vorhofflimmern, gegebenenfalls bis zu Extrasystolen und Synkopen, ohne erkennbare Kardiomyopathie oder andere organische Ursachen). Bisherige Untersuchungsmethoden waren invasiv und die Beeinflussung der P-Welle im Signalmittelungs-EKG und der Herzfrequenzvariabilität durch Alkohol wurden noch nicht untersucht. Bei (bisher) 9 herzgesunden Freiwilligen wurde vor, in der ersten halben Stunde und zwei Stunden nach Aufnahme von 0,9 plus/minus 0,2 g Ethanol/kg KG ein Signalmittelungs-EKG abgeleitet. Unter Alkoholeinfluss zeigten sich verlängerte P-Wellen und eine erhöhte Herzfrequenz bei verringerter Herzfrequenzvariabilität, Frequenzgehalt und RMS-Amplitude der P-Welle zeigten keine signifikanten Veraenderungen. Anflutungsphänomene sowie Einflüsse von Flüssigkeitsvolumina und Begleitstoffgehalten unterschiedlicher Alkoholika werden diskutiert, ebenso Veraenderungen bei Alkoholikern nach weiteren Untersuchungen. Zusammenfassend zeigen P-Welle und Herzfrequenzvariabilität im Signalmittelungs-EKG unter akutem und chronischem Alkoholeinfluss signifikante Veraenderungen, deren prognostische Aussagekraft hinsichtlich des Auftretens eines "Holiday Heart" Syndroms und einer verkehrsmedizinischen Bedeutung dargestellt und diskutiert werden. (A) Beitrag liegt nur als Kurzfassung vor. Beitrag zum Themenschwerpunkt X Alkohol des Kongresses 1997 der Deutschen Gesellschaft für Verkehrsmedizin e.V., 29. Jahrestagung, Münster, 19. bis 22. März 1997.
Abstract