Im jahre 1978 war es erforderlich, die nach norden fuehrende, dreispurige richtungsfahrbahn der bab stadtring-berlin (west) auf einer laenge von 2 900 m zu sanieren. Waehrend der sechsmonatigen bauzeit konnten dem verkehr in beiden fahrtrichtungen nur noch jeweils zwei fahrstreifen zur verfuegung gestellt werden. Ziel der untersuchungen war es, veraenderungen in der qualitaet des verkehrsablaufs, verdraengungen von teilverkehrsstroemen zu den uebrigen stadtstrssen undveraenderungen im unfallgeschehen infolge der baustelle nachzuweisen. Zur analyse der auswirkungen der baumassnahmen wurden empirische untersuchungen im form von vorher-nachher-vergleichen durchgefuehrt.Zur bewertung der veraenderungen im verkehrsablauf wurden davon dieergebnisse von querschnittszaehlungen, stromverkehrszaehlungen, leistungsfaehigkeitsuntersuchungen, rueckstaubeobachtungen und reisezeitmessungen herangezogen. Aussagen zur verkehrssicherheit wurden durch vergleichende unfallanalysen und konfliktbeobachtungen gewonnen. Insgesamt zeigten die untersuchungen, dass durch die baumassnahmen aufgrund der verminderten leistungsfaehigkeit des querschnittes ein erheblicher verkehrsanteil von der autobahn verdraengt wurde. Dabei erfolgte jedoch eine weitraeumige verteilung des verkehrs auf alternativrouten, so dass im stadtstrassennetz nur geringe verschlechterungen in der qualitaet des verkehrsablaufs und in der verkehrssicherheitnachzuweisen waren. Der verbleibende verkehr auf der autobahn musste dagegen erhebliche einbussen in der qualitaet des verkehrsablaufs und ein erhoehtes unfallrisiko in kauf nehmen. Vom untersuchungsansatz her erwies sich eine modellmaessige betrachtung der zu vergleichenden netzzustaende gegenueber den empirischen untersuchungen als zweckmaessiger, da im modell die randbedingungen konstant gehalten werden konnten. Hinsichtlich der analyse der verkehrssicherheit sollte bei vergleichbaren fragestellungen den konfliktbeobachtungen ein groesseres gewicht beigemessen werden, da sie bereits waehrend der baumassnahmen erkenntnisse ueber moegliche verbesserungen der verkehrssicherheit liefern koennen, ohne dass erst die laengerfristigen unfallentwicklungen abgewartet werden muessen.
Abstract