Es wird zunaechst ein psychologisches Hemmnismodell vorgestellt, das besonders auf die Hemmnisse in der Person hinweist, die bei Nicht-Nutzern besonders grosse Barrieren der Bahnnutzung darstellen. Das Modell soll der Hauptfragestellung, warum man nicht mit der Bahn faehrt, gerecht werden und gleichzeitig als Modell eine Strukturierungsmoeglichkeit aufzeigen. Das im folgenden Kapitel dargestellte Mobilitaets-Beduerfnis-Kontinuum beleuchtet die einer Reise zugrunde liegenden Mobilitaetsbeduerfnisse und Motive naeher. Diese koennen Hintergruende zum Teil des Hemmnismodells bezueglich der Person mit beleuchten. Im Rahmen des Projekts "progressiv" wurden zwei Fokusgruppengespraeche mit 7 Nicht-Nutzern der Bahn und 7 Nutzern (mindestens eine Bahnfahrt im Monat) durchgefuehrt, die unter anderem folgende Ergebnisse zeigten: Die Einstellungen der Nicht-Nutzer und Nutzer aehneln sich bei der Meinung, dass Autoverfuegbarkeit ein ganz wichtiger Grund sei, die Bahn nicht zu benutzen, dass die Bahn zu teuer sei, aber auch, dass Bahnfahren sehr schoen sein koenne. Nutzer berichteten deutlich mehr sowohl positive als auch negative Erlebnisse beim Bahnfahren, sie ueberdenken ihre Verkehrsmittelwahl-Entscheidungen haeufiger. Gerade fuer Nicht-Nutzer ist die Bahn eine vorstellbare Alternative fuer Freizeitwege. Waehrend Nicht-Nutzer Flexibilitaet beim Bahnfahren entbehren, beklagen die Nutzer, dass die Bahn nicht ueberall hin fahre. Fuer Nicht-Nutzer spielen die Ueberlegungen zum Preis keine grosse Rolle, den Nutzern dagegen sind attraktive Preise und ein gutes Angebot an Verbindungen sehr wichtig. Das Internet als Informationsquelle ist sehr gut akzeptiert und wird in zunehmendem Masse genutzt. Beitrag zum Themenbereich "Mobilitaetsmanagement".
Abstract