Diabetiker verursachen nicht mehr Autounfaelle als Nichtdiabetiker. Das vorhandene hypoglykaemiebedingte Unfallrisiko wird wahrscheinlich durch eine besondere Vorsicht dieser Verkehrsteilnehmer und selteneren Alkoholkonsum ausgeglichen. Die Mehrzahl der Diabetiker, deren Kohlenhydratstoffwechsel gut eingestellt ist, ist uneingeschraenkt zum Fuehren von Kfz in der Lage. Die Kraftfahrereignung kann jedoch durch gewisse Besonderheiten eingeschraenkt werden, zum Beispiel bei unzureichender Behandlung des Diabetes, bei einer dekompensierten Stoffwechsellage mit Dehydrierung oder nach einer laenger dauernden hyperglykaemischen Stoffwechsellage. Nach den verkehrsmedizinischen Aspekten der Begutachtung werden in den Begutachtungs-Leitlinien zur Kraftfahrereignung drei Gruppen von Diabetikern entsprechend ihrer Behandlungsart und Kontrollbeduerftigkeit unterschieden: a) Patienten mit Diabetes, die nur mit Diaet und/oder Medikamenten ohne Hypoglykaemierisiko behandelt werden; b) Patienten, die mit oralen Antidiabetika mit Hypoglykaemierisiko behandelt werden, und c) Patienten mit Diabetes, die mit Insulin allein oder in Kombination behandelt werden. Bei der Begutachtung sollte bei Patienten der Gruppen b) und c) das Diabetiker-Tagebuch mit den Blutglukoseselbstkontrollwerten eingesehen und ueberprueft werden. Abschliessend wird aufgelistet, welche Regeln mit Auto fahrenden Diabetespatienten besprochen werden sollen. Dazu gehoert unter anderem, dass das Autofahren in den ersten Wochen nach der Diabetesfeststellung nicht gestattet ist und dass vor der Fahrt der Blutzucker zu testen ist. Zur Gesamtaufnahme siehe ITRD D353799. (KfV/A)
Abstract