Die Führerscheinbesitzquoten steigen in allen Alterklassen an, vor allem bei den Älteren und Alten ergeben sich dabei überproportionale Zuwachsraten. Bei den Pkw-Fahrleistungen, die für die Risikobewertung sehr aussagefähig sind, haben die über 60jaehrigen einen Anteil von 11 Prozent, die über 75jaehrigen nur noch von 1 Prozent. Auf längere Sicht ist die Vollmotorisierung der Älteren vorgezeichnet. An der Anzahl der Getöteten hat die Gruppe der über 60jaehrigen im Westen der Bundesrepublik einen Anteil von ca. 13,5 Prozent, im Osten von rund 6,5 Prozent. Das individuelle Risiko für Pkw-Fahrer, einen tödlichen Unfall zu erleiden, steigt vom 60.Lebensjahr mässig, vom 75. Jahr erheblich an. Nicht angepasste Geschwindigkeit als Unfallursache geht mit steigendem Alter zurück, dafür nehmen Vorfahrtverletzungen und Abbiegefehler stark zu. Reglementierende und selektierende Massnahmen ab einem Lebensalter von 60 Jahren sind empirisch nicht zu stützen, nach den relevanten statistischen Wertungen wären sie etwa ab 75 Jahren zu vertreten. Referat anlässlich des 9. Symposiums Verkehrsmedizin "Ältere Menschen im Strassenverkehr" des ADAC vom 10. bis 11. November 1994 in Baden-Baden.
Abstract