Durch Verkehrsberuhigung soll u.a. die Geschwindigkeit reduziert werden. Skeptiker befürchten, dass dabei häufiger in kleinen Gängen gefahren wird, verbunden mit höheren Lärm- und Abgasemissionen. Mit diesem Aspekt beschäftigen sich 3 Beiträge in dem Bericht zum 3. Kolloquium "Flächenhafte Verkehrsberuhigung" am 30.9./1.10.1985 in Berlin. Gieseler berichtet, dass in den verkehrsberuhigten Berliner Gebieten infolge reduzierter Geschwindigkeiten, gleichmässiger Fahrweise und geringerer verkehrsdichte Mittlungspegel und mittlerer Vorbeifahrpegel abgenommen haben. Steven erläutert die grundsätzlichen Zusammenhänge zwischen Fahrweise und Geräuschentwicklung, Abgasemissionen und Kraftstoffverbrauch. Dennerl berichtet über das Bad Reichenhaller Modell, bei dem weite Teile der Innenstadt ganz oder zeitweise für Lkw gesperrt, für lärmarme Lkw jedoch ohne Beschränkung zugänglich sind. Dadurch soll ein Anreiz zur Anschaffung solcher Lkw gegeben werden. Im 4. Beitrag geht Heisig auf die ökologischen Auswirkungen der Verkehrsberuhigung am Beispiel der Waldenser Strasse in Berlin-Moabit ein. Es wird u.a. gezeigt, dass mit relativ unaufwendigen Umbauten die unversiegelten Flächen um rd. 200%, die Versickerung um rd. 30.%, die Verdunstungsfähigkeit um rd. 70% und die beschatteten Flächen um rd. 40% vermehrt wurden.
Abstract