Mit Ausnahme des Landes Bayern hat das bevölkerungsbezogene Unfallrisiko in den alten Ländern zwischen 1989 und 1991 abgenommen, während die Entwicklung in den neuen Bundesländern entgegengesetzt verlief. Als Unfallursachen sind hierbei insbesondere Fahren unter Alkoholeinfluss (mit 14,6 Prozent aller Personenschadensunfälle und 19,3 Prozent aller Verkehrstoten) und Fahren mit nichtangepasster Geschwindigkeit (mit 47 Prozent aller Getöteten und 38 Prozent aller Schwerverletzten) zu registrieren. Ein wesentlicher Faktor ist die mangelnde Fahrerfahrung in den neuen Ländern: 12 Prozent der Fahranfänger war zum Unfallzeitpunkt weniger als 1 Jahr im Besitz der Fahrerlaubnis. Nur 20 Prozent der Hauptunfallverursacher besassen den Führerschein länger als 10 Jahre - in den alten Ländern waren es dagegen fast 40 Prozent. Eine weitere Besonderheit der neuen Länder ist der relativ hohe Baumbestand an Strassen, der zu vielen Unfällen besonders bei Dunkelheit führt. Zur Vermeidung wird die Anbringung von geeigneten Sicherheitsmassnahmen (zum Beispiel Schutzplanken) empfohlen. Der Anstieg der Unfallzahlen soll in Zukunft gestoppt werden durch Verbesserung der Strassenqualität, effektivere Verkehrsüberwachung und geeignete verkehrserzieherische Massnahmen. Symposion '92 "Faktor Mensch im Strassenverkehr" der Bundesanstalt für Strassenwesen.
Abstract