Bewertung von Zeugenaussagen verunfallter Fahrzeugfuehrer / Evaluation ofwitness testimonies of accident drivers.

Die vorliegende Pilotstudie diente dem Vergleich von Zeugenaussagen verunfallter Fahrzeugfuehrer mit dem Ziel, den am besten geeigneten Befragungszeitraum zu finden. Dabei wurden jeweils 15 Interviews in drei verschiedenen Zeitraeumen untersucht: am Unfallort unmittelbar nach dem Unfall, 1 bis 14 Tage nach dem Unfall und 15 Tage bis 3 Monate nach dem Unfall. Bewertetwurden die Interviews bezueglich der Kriterien Genauigkeit, Glaubhaftigkeit, Motivation zur Interviewteilnahme und Vergessenseffekte. Dabei wurden keine signifikanten Unterschiede zwischen den Untersuchungsgruppen gefunden. Die Ueberpruefung von Effektstaerken wies eine Tendenz zu einer hoeheren Anzahl von Glaubhaftigkeitsmerkmalen bei den Gruppen der Nachbefragung auf. Insgesamt koennen die Genauigkeit und die Motivation zur Interviewteilnahme als gut bezeichnet werden. Vergessenseffekte traten nur in geringem Umfang auf. Somit zeigten sich im Rahmen der vorliegenden Untersuchung keine Nachteile nachtraeglicher telefonischer Befragungen gegenueber Vor-Ort-Befragungen im Rahmen der Verkehrsunfallforschung. (A) ABSTRACT IN ENGLISH: In this pilot study witness testimonies of accident drivers were compared in order to find the most suitable time span for the interrogation of the drivers. Thus, 15 interviews were accomplished in 3 groups respectively,on the scene, 1 to 14 days after the accident and 15 days to 3 months after the accident via telephone. Those interviews were evaluated concerning the criteria accuracy, authenticity, motivation for participation and effects of neglecting of information. There were no significant differences between the research groups. Yet the analysis of effect sizes revealed a tendency towards more authenticity attributes in the belated interrogations. Further the accuracy and the motivation for participation were good and effects of neglecting occurred very rarely. Hence there are no disadvantagesof belated interrogations via telephone in contrast to on-the-spot-interrogations in the context of accident research. (Author/publisher).