BIENEN ALS INDIKATOREN ZUR BEURTEILUNG VON (GEPLANTEN) EINGRIFFEN

Author(s)
HAESELER, V.
Year
Abstract

Bienen, und hier der ueber 500 Arten zaehlenden Gruppe der Wildbienen, einschliesslich der Hummeln, wird aus gutem Grund eine hohe Schutzbeduerftigkeit und Schutzwuerdigkeit zugebilligt, da nur sie die Bestaeubung vieler Pflanzenarten vornehmen koennen. Es ist erstaunlich, dass sie nicht in bevorzugter Weise zur Bioindikation herangezogen werden, da sie oft nur von bestimmten Pflanzenarten leben koennen. Die Bestimmung der Bienen ist jedoch aeusserst muehsam und zeitraubend und die noetigen Kenntnisse sind duenn gesaet. Es fehlen genaue Bestimmungsschluessel, regionale Vergleichssammlungen, Kartierungen der aktuellen Bestaende, vergleichende Untersuchungen diverser Biotoptypen und dergleichen. Nach Lebensweise und Organisation lassen sich die Bienen in drei Gruppen einteilen: a. Soziale Arten (Honigbienen, Hummeln), b. Solitaere Arten und c. Kuckucksarten. Die erwachsenen Bienen leben ausschliesslich vom Nektar (und Blattausscheidungen), die Larven benoetigen Nektar und Pollen meist ganz bestimmter Pflanzengattungen, oft nur einer Art. Die Reproduktionsrate dieser Spezialisten ist sehr gering, ihre Gefaehrdung entsprechend hoch. Bienen haben auch unterschiedliche Nistansprueche. Es gibt bodennistende Arten fuer horizontale Flaechen und fuer Steilwaende, Arten die aeusserlich an Baeumen oder Steinen und solche, die innerhalb von Pflanzenstengeln nisten. Die Habitatansprueche der ueberwiegend heliophilen und thermophilen Arten fuehrt sie auf offenes Gelaende, Waldraender, Gaerten, Sand- und Binnenduenen. Die Ausbreitungsfaehigkeit ist nur bei den sozialen Arten gegeben, die solitaeren Bienen haben eine ausgepraegt geringe Dispersionsneigung. Umweltveraenderungen wirken sich daher katastrophal aus. Durch weitgehende Isolation sind die verteilten Populationen zusaetzlich geschwaecht. In einem norddeutschen Untersuchungsgebiet sind seit 1950 ein Viertel der damals festgestellten Arten ausgestorben. Die wenigen verbliebenen Trockenbiotope sind fuer die Erhaltung vieler Arten dieser oekologisch bedeutsamen Gruppe ueberlebenswichtig.

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Library number
I 324864 IRRD 9605 /15
Source

FORSCHUNG STRASSENBAU UND STRASSENVERKEHRSTECHNIK. 1993. (636) PP197-205 BUNDESMINISTER FUER VERKEHR, POSTFACH 20 01 00, BONN, D-53170, DEUTSCHLAND BR. 1993

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