Im Oktober 2000 wurden insgesamt 422 Personen in den saechsischen Staedten Annaberg-Buchholz und Bischofswerda muendlich befragt. Dabei zeigten sich unter anderem folgende Ergebnisse: Wenn sie es sich aussuchen koennten, wuerden sich 37 Prozent der Befragten fuer den Bus, 63 Prozent fuer den Zug entscheiden. Ein signifikanter Einfluss der Region, des Geschlechts oder des Einkommens auf die Entscheidung wurde nicht festgestellt. Je hoeher das Bildungsniveau der Befragten, desto deutlicher zeigte sich eine ausgepraegte Praeferenz fuer die Bahn. Senioren (ab 65 Jahre) entschieden sich haeufiger fuer den Bus (54 Prozent). In der Nutzungshaeufigkeit oeffentlicher Verkehrsmittel unterschieden sich die Senioren nicht von den uebrigen Altersgruppen, sie nutzen sie allerdings regelmaessiger. Aeltere Frauen fahren lieber mit dem Bus als ihre maennlichen Altersgenossen. Fast zwei Drittel der Senioren sind "Zwangskunden", da sie keine Pkw-Nutzungsmoeglichkeit haben. Diejenigen Senioren, die lieber mit dem Bus fahren wuerden, fuehren haeufiger als der Durchschnitt negative Argumente gegen eine Zugfahrt an: abseits gelegene Bahnhoefe, persoenliches Sicherheitsempfinden und Anonymitaet. Fuer eine Busfahrt spricht die Haltestellendichte, die ziel- und ortsnahe Streckenfuehrung und dass unterwegs mehr zu sehen ist. Die meisten Nennungen pro Bahn betreffen emotionale Zuschreibungen wie "bequemer", "angenehmer" und "gemuetlicher". Positiv wird auch die groessere Bewegungsfreiheit im Zug bewertet, waehrend der Bus eher als zu eng empfunden wird. Referat, gehalten in der Arbeitsgruppe B "Partizipation ermoeglichen: Mobilitaetschancen und Anforderungen" der Tagung "Mobilitaet und gesellschaftliche Partizipation im Alter" des Lehrstuhls fuer Verkehrspsychologie an der Technischen Universitaet Dresden mit Unterstuetzung des Bundesministeriums fuer Familie, Senioren, Frauen und Jugend, 10. und 11. Juli 2001, Dresden. Siehe auch Gesamtaufnahme der Tagung, ITRD-Nummer D351925.
Abstract