Busunfälle : Untersuchung zur Insassensicherheit und aktiven Sicherheit von Kraftomnibussen auf Basis des Schadengeschehens der Deutschen Versicherer.

Author(s)
König, T. Strzeletz, R. Hummel, T. Kühn, M. & Bende, J.
Year
Abstract

Die Auswertung der amtlichen Kraftomnibusunfallstatistik hat gezeigt, dass sich die Zahlen der verunglückten Businsassen in einem längeren Zeitraum nur geringfügig geändert haben. Sowohl bei den leicht- als auch bei den schwerverletzten Businsassen waren keine eindeutigen Trends sinkender Zahlen zu erkennen. Auch die Zahlen der getöteten Businsassen ließen einen eindeutigen Abwärtstrend nicht erkennen, da sich schon ein Einzelfall bei der Betrachtung der Absolutzahlen über einen längeren Zeitraum sehr stark auswirken kann. Im Vergleich zu allen anderen Verkehrsbeteiligten ist der Kraftomnibus neben der Bahn hinsichtlich eines Risikovergleiches eines der sichersten Verkehrsmittel. Der Quotient der Getöteten pro einer Milliarde Personenkilometer lag im Jahr 2008 im Kraftomnibusverkehr bei 0,16. Die Hauptunfallgegner der Kraftomnibusse im Datenbestand der UDV waren Pkw, gefolgt von den ungeschützten Verkehrsteilnehmern: Fußgängern, Radfahrern sowie motorisierten Zweiradfahrern. Die meisten Unfälle ereigneten sich innerorts. Hauptproblem stellten dabei Kreuzungen und Einmündungen aber auch Kurven dar. Im Hinblick auf das gesamte Kraftomnibusunfallgeschehen waren Unfälle auf winterglatten Fahrbahnen nur wenig vertreten. Allerdings kristallisierte sich eben dieser Straßenzustand mit einem Anteil von 60 % bei den Alleinunfällen als besonders häufig vertreten heraus. Weiterführende Forderungen nach neuen, geänderten oder modifizierten Sicherheitsregelungen zur Insassensicherheit von Kraftomnibussen als die bereits bestehenden Regulierungen (ECE-R66, ECE-R80 usw.), ließen sich aus der Analyse des vorliegenden Datenmaterials nicht ableiten. Der Datenpool erlaubte keine tiefgehenden Untersuchungen bezüglich der Aufbausteifigkeit der Kraftomnibusstruktur bzw. der Widerstandsfähigkeit der Sitze, die in den vergangenen Jahren Schwerpunkt von Untersuchungen waren. Zum einen waren keine Unfälle im Datenbestand vorhanden, bei denen die Struktur des Kraftomnibusses versagte. Zum anderen fehlte es oft an Informationen zum genauen Kraftomnibustyp. Ein weiteres Problem stellte die Bewertung der Verletzungen hinsichtlich der Gurtbenutzung dar. In nur 10% der Fälle lagen Informationen über das Vorhandensein von Sicherheitsgurten auf den Passagiersitzplätzen vor. Berücksichtigt man weiterführend die Gurtbenutzung, reduziert sich die Fallzahl weiter, da die Information über das Anlegen des Gurtes im Datenbestand fehlte. Das Merkmal zur Gurtbenutzung ist zwar in der Datenbank enthalten, in den Akten fehlten diese Informationen jedoch häufig. Mit der äußerst geringen Kenntnis über die Gurtbenutzung lassen sich keine verlässlichen Rückschlüsse auf den Zusammenhang zwischen erletzungsschwere und Gurtbenutzung ziehen. (Author/publisher)

Publication

Library number
20150088 ST [electronic version only]
Source

Berlin, Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft GDV, 2012, 100 p., 50 ref.; Forschungsbericht ; FS 05 - ISBN 978-3-939163-44-2

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