Der Beitrag diskutiert einige Probleme, die im Rahmen des 1995 gestarteten Pilotprojekts "Kindersicherheit auf dem Weg zur Schule" im polnischen Bezirk Gdansk aufgezeigt wurden. In 16 Prozent der Strassenverkehrsunfälle sind Kinder involviert, die Hälfte davon als Fussgänger (davon 80 Prozent an Kreuzungen, ein Viertel auf dem Weg von und zur Schule). Die Schulwegunfälle von 14 Schulen im Bezirk Gdansk und je einer aus dem Bezirk Bydgoszcz und Elblag wurden untersucht. Nicht eine Schule konnte als für Kinder sicher eingestuft werden. Vor allem sind die Schulen viel zu gross (eine Grundschule für 5.000 bis 10.000 Einwohner) und deshalb zu weit von den Wohnungen entfernt. Die Planung der Umgebung, der Zufahrten und der Kreuzungen nimmt kaum Rücksicht auf die Kinder. In Chelm im Bezirk Gdansk (20.000 Einwohner, davon 4.200 Grundschulkinder) gibt es drei Grundschulen. Chelm wird durch das vorhandene Strassennetz in sechs Einheiten geteilt. Mit Hilfe von Strassenkarten wurden die Wege der Kinder erhoben. In drei Einheiten gibt es keine Schulen, für mehr als 70 Prozent der Kinder beträgt der Schulweg zwischen 0,4 und 1,2 Kilometer. Dabei müssen sie bis zu dreimal Strassen mit hohem Verkehrsaufkommen überqueren. Die Kinder identifizierten in der Befragung 25 gefährliche Stellen. Jedes 115. Kind verunglückte im Verlauf der neun Grundschuljahre. In Goscicino ist das Unfallrisiko noch höher, dort trifft es jedes 70. Kind. Viele Schulen liegen an Fernverkehrsstrassen mit hohem Verkehrsaufkommen und hohen Geschwindigkeiten. An verschiedenen Beispielen werden die fehlenden Fussgängerübergänge und andere Missplanungen sowie Verbesserungsmöglichkeiten aufgezeigt. (KfV/A)
Abstract