Wegen seiner Auswirkungen auf Stadtverträglichkeit und Atmosphäre bildet der motorisierte Verkehr heute einen der grössten Engpässe in der Stadtentwicklung. Im Beitrag wird ein Langfristkonzept für die Entwicklung eines neuen, symbiotischen Stadtverkehrs vorgestellt. Kernaussage dabei ist das Zusammenwachsen von öffentlichem Personennahverkehr und Autoverkehr, wie es sich bereits heute abzeichnet. Der ÖPNV wird heterogen, mehrstufig, flexibel, also Pkw-ähnlich. Der traditionelle ÖPNV wird damit kein universelles Verkehrsmittel mehr, aber ein wichtiges Marktsegment. Das klassische Auto verschwindet weitgehend aus der Stadt und macht einem neuen Lokalverkehrssystem Platz. Das Stadtauto wird sich als Entwicklungskern dieses Lokalverkehrssystems erweisen und über Einsätze, wie Leihwagen, Car-Sharing und Nachbarschaftswagen, Funktionen des Öffentlichen Verkehrs übernehmen. Langfristig erlaubt die elektronische Kopplungsfähigkeit der neuen Einzelfahrzeuge Konvoi-Bildung. Dieser Prozess führt schliesslich zu einem neuen symbiotischen Verkehrssystem aus weiterentwickeltem ÖPNV, weiterentwickeltem Auto und neuem Lokalfahrzeug. Referat, gehalten auf der Fachtagung "Stadtfahrzeug im Zielkonflikt von Sicherheit, Ökonomie, Ökologie und Mobilität" vom 9. und 10. März 1994 im Haus der Technik, Essen.
Abstract