Expertenschaetzungen zufolge sind in Deutschland jaehrlich rund 150 Tote und mehr als 4.000 Verletzte im Strassenverkehr auf Drogen- und Medikamentenkonsum zurueckzufuehren. Fast drei Millionen Menschen sind medikamentenabhaengig oder abhaengigkeitsgefaehrdet. Rund 35 Prozent der Autofahrer nehmen Arzneimittel ein. Die Zahl der Konsumenten harter Drogen wird auf bis zu 300.000 geschaetzt. Dazu kommen noch weitere rund zwei Millionen Cannabis-Konsumenten. Untersuchungen von Blutproben auffaellig gewordener Kraftfahrer ergaben, dass in jeder vierten Probe Cannabis, in mehr als jeder zehnten Probe Opiate und in jeder zwanzigsten Probe Kokain nachgewiesen werden konnte. Somit ist der Konsum von legalen und illegalen psychotropen Substanzen, insbesondere Cannabis, weiter verbreitet als bisher angenommen. Die Erfassung beziehungsweise genaue Einschaetzung der Verkehrsunfaelle, bei denen "andere berauschende Mittel" als Alkohol im Spiel sind, ist schwierig. Die Experten auf dem Gebiet der Verkehrsmedizin und -statistik sind sich einig, dass hier ein "grosses Dunkelfeld" in Bezug auf die Unfallursache "Drogeneinfluss beim Fahrzeugfuehrer" besteht. Fuer die Polizei vor Ort ist die auftragsgerechte Bekaempfung des "Fahrens unter Drogeneinfluss" bisher aus diversen Gruenden aeusserst schwierig. (A) Beitrag zum Themenbereich IV "Freie Themen" der 31. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft fuer Verkehrsmedizin e.V., Frankfurt am Main, 22. bis 24. Maerz 2001.
Abstract