Das Wiener Haltestellenmodell.

Author(s)
Grois, G.
Year
Abstract

In Wien gibt es rund 1.000 Strassenbahn- und rund 1.500 Bus-Haltestellen. Ihre Benutzbarkeit ist eine elementare Voraussetzung für das Funktionieren des öffentlichen Verkehrsnetzes. Die bauliche Gestaltung und ihre Lage haben wesentlichen Einfluss auf die Reisegeschwindigkeit. Angestrebt wird die Ausschaltung von Gefährdungen der Fahrgaeste durch den Individualverkehr, die Erhöhung des Komforts durch die Reduktion der Einstiegshöhen, eine Steigerung des subjektiven Sicherheitsempfinden durch Einsehbarkeit und Übersichtlichkeit, die Erhöhung der Aufenthaltsqualität durch ein entsprechendes Platzangebot, Fahrgastinformation über technische Einrichtungen und die Verhinderung illegaler Verparkung. Die herkömmlichen Haltestellen mit Ausstiegen auf die Fahrbahn und Querung eines Fahrstreifens sollen verschwinden. Drei unterschiedliche Varianten kommen zur Anwendung. Beim Haltestellenkap wird der Bordstein bis an den Rand der durchgehenden Fahrbahn herangezogen. Die Haltestelleninsel ist dort vorzufinden, wo die Strassenbahn auf einem selbständigen Gleiskörper in Mittellage verkehrt und wenn der Individualverkehr neben der Gleisanlage geführt wird. Die Fahrbahnaufdoppelung im Haltestellenbereich kommt zur Ausführung, wenn der Individualverkehr neben der Gleisanlage geführt wird, der Strassenquerschnitt jedoch zu gering für eine Haltestelleninsel ist. Die Fahrbahn im Haltestellenbereich wird dabei vom Gleisband bis zum Bordstein auf Gehwegniveau angehoben. Aus verschiedenen Untersuchungen konnten eindeutige Beurteilungen der einzelnen Haltestellenformen abgeleitet werden. So ist der Komfort bei Strassenbahnhaltestellen am höchsten, wo der Höhenunterschied zwischen Einstiegsniveau und Wagenboden gering ist. Sicherheit und Zugang zur Strassenbahn werden bei Haltestellenkaps und Haltestellen am Fahrbahnrand am besten gewährleistet. Bei Haltestelleninseln wird relativ schnell vorbeigefahren. Bei der Einfahrt in die Haltestelle gibt es so gut wie immer Behinderungen für die Strassenbahn durch die Kraftfahrzeuge. Dem ist unter anderem mit durchgezogenen Sperrlinien zwischen Fahrbahn und Strassenbahntrasse zu begegnen. Die Bushaltestellen sind im allgemeinen sicher, denn sie liegen am Fahrbahnrand. Wo es möglich ist, sind Kaps den Haltestellenbuchten vorzuziehen. Sie brauchen weniger Platz und die Zufahrt ist präziser möglich. (KfV/A)

Request publication

1 + 3 =
Solve this simple math problem and enter the result. E.g. for 1+3, enter 4.

Publication

Library number
C 17012 (In: C 16996) /72 / ITRD D346017
Source

In: Proceedings of the transport safety congress "Benchmarking safety measures : vulnerable road users, Vienna, 12 October 1998 = Berichte der Verkehrssicherheitskongress "Sicherheitsmassnahmen im Vergleichtest : ungeschützte Verkehrsteilnehmer, Wien, 12. Oktober 1998, p. 109-112

Our collection

This publication is one of our other publications, and part of our extensive collection of road safety literature, that also includes the SWOV publications.