Massnahmen der polizeilichen Ueberwachung leisten erwiesenermassen einen unverzichtbaren Beitrag zur Aufrechterhaltung und Steigerung der Sicherheit im Strassenverkehr und sind daher aus dem Kreis der "drei grossen E der Verkehrssicherheit" (Education, Engineering, Enforcement) nicht mehr wegzudenken. Belege dafuer liegen mittlerweile aus einer beachtlichen Anzahl von Evaluationsprojekten vor, in denen die Auswirkungen polizeilicher Ueberwachungsmassnahmen auf das Unfallgeschehen und sicherheitsrelevante Verhaltensweisen der Verkehrsteilnehmer systematisch untersucht wurden. In Anbetracht der positiven Effekte polizeilicher Ueberwachung auf die Verkehrssicherheit und gleichzeitig begrenzter Ressourcen ist aber fuer Entscheidungstraeger gerade die Frage von Interesse, unter welchen Bedingungen deren hoechste Effizienz erwartet werden kann. Die Identifizierung dieser Bedingungen setzt eine moeglichst genaue Beschreibung des Wirkungszusammenhanges zwischen polizeilicher Ueberwachung im Strassenverkehr auf der einen und dem Verhalten der Verkehrsteilnehmer auf der anderen Seite voraus. Nach einer in der Literatur mehrheitlich geteilten Auffassung beruht die Wirkung polizeilicher Ueberwachung im Strassenverkehr auf dem Grundprinzip der Abschreckung. Dieses Prinzip wird im vorliegenden Beitrag erlaeutert und diskutiert. (A) Beitrag zum Kapitel "Verkehrssteuerung" des Berichtes "Die Strasse im Spannungsfeld von Sicherheit, Oekologie und Oekonomie - deutsch-russische Erfahrungen".
Abstract