Eine der Eigenschaften der ländlichen Gebiete der Wallonie, wie übrigens auch Westeuropas, ist die Abhängigkeit dieser Regionen gegenüber den Städten und Zentren als hauptsächliche Arbeits- und Dienstleistungsversorger. Diese funktionelle Beziehung bringt eine selbstverständliche Zunahme des Autoverkehrs mit sich, die durch den Mangel an gut ausgestatteten öffentlichen Verkehrs mittelnetzen noch zusätzlich verstärkt wird. In Verbindung mit einer unzureichenden Weginfrastruktur (zu schmale Strassen, zu breite Kreuzungen, usw.) begünstigen all diese Gegebenheiten die Zunahme der objektiven und subjektiven Verkehrsunsicherheit in den ländlichen Gebieten. Verständlicherweise ist dieses Thema also fester Bestandteil der Besorgnisse der ländlichen Bevölkerungen. Das Werk `De la route à la rue en milieu rural : Mobilité et sécurité routière : outils du développement rural' ist das Ergebnis einer durchaus fruchtbaren Zusammenarbeit zwischen der Ländlichen Stiftung der Wallonie und dem Belgischen lnstitut für Strassenverkehrssicherheit. Dieses Buch enthält allgemeine lnformationen und hat als Zielgruppe die gewählten Vertreter in allen öffentlichen Gremien, sowie die verantwortlichen Verkehrstechniker. Es ist ein didaktisches Mittel zur Kenntnisnahme der Mobilitäts- und Sicherheitsprobleme im ländlichen Raum der Wallonie und soll zur Entwicklung einfacher und dauerhaften Lösungen dienen. So spricht es unter anderem folgendes an: a) die Definitionen der Mobilität, der objektiven und subjektiven Verkehrsunsicherheit und die wahre Bedeutung dieser Begriffe für den ländlichen Raum der Wallonie; b) die Ausarbeitung eines kommunalen Mobilitätsplans (Plan Communal de Déplacement) als globales Planungsinstrument desVerkehrs und dessen Sicherheit innerhalb einer Gemeinde.; c) die Erfassungstechnik der eher spezifischen Verkehrssicherheitsprobleme und die möglichen technischen Lösungen hierfür; d) die notwendige Integration der Verkehrsinfrastruktur in die Landschaft zur Aufwertung des bebauten und natürlichen Bereiches; e) die gemeinsame Überlegung als wirksames Instrument zur besseren Gestaltung öffentlicher Plätze; g) die unumgänglichen Zuschussmöglichkeiten beim Strassenbau und der Nebenanlagen in der wallonischen Region; und h) sieben Gestaltungsbeispiele von Wegen und/oder öffentlichen Plätzen. Dieses, durch nützliche Adressen und eine kurze Biographie ergänzte Handbuch, soll ein allgemeines Erfassungsinstrument der Mobilitäts- und Verkehrssicherheitsprobleme im ländlichen Raum der Wallonie sein, und dies zur Wiederbelebung unserer Dörfer und kleinen Städte.
Abstract