Der Anteil der über 50jährigen Kraftfahrer wird von 17% (1976) auf 27% im Jahre 2000 ansteigen. Da bei den älteren Fahrern ein deutlicher Anstieg des Unfallrisikos festzustellen ist, stellt sich die Frage, ob Ältere tatsächlich ein Eignungsrisiko für die anderen Verkehrsteilnehmer darstellen, Fahrversuche zu dieser Thematik haben unter anderem gezeigt, dass ältere Kraftfahrer allgemein langsamer fahren und im Stadtverkehr meistens nur den rechten Fahrstreifen benutzen. Probleme treten an komplexen Autobahnknoten beim Einfädeln auf. Testpsychologische Untersuchungen ergaben Hinweise auf Verschlechterungen des Sehvermögens, insbesondere der Dämmerungssehschärfe nach Blendung. Ausserdem wurden Verlangsamungen im Reaktionsverhalten und Ausfälligkeiten bei der optischen Wahrnehmung und Orientierung festgestellt. Bei Fahrproben wurde häufig eine eingeschränkte Verkehrsbeobachtung und zu geringer Seitenabstand festgestellt. 60 Prozent zeigten jedoch ausreichende Fahrleistungen. Insgesamt ist festzuhalten, dass etwa 25% der über 60jährigen Kraftfahrer körperlich und psychisch beeinträchtigt sind, die übrigen sind weitgehend gesund. Ein hohes Alter rechtfertigt nicht den Schluss auf eine Ungeeignetheit als Kraftfahrzeugführer, vielmehr muss dies im Einzelfall nachgewiesen werden.
Abstract