Die Berechnung der Blutalkoholkonzentration aus Trinkmengenangaben wird in der rechtsmedizinischen Praxis üblicherweise unter Verwendung der Widmark-Formel durchgeführt. Hierbei sind zwei variable Grössen zu berücksichtigen, nämlich das sogenannte "Resorptionsdefizit" und der Widmark-Faktor "r". Wegen erheblicher Schwankungen der Wasserkonzentrationen des Körpers kann die Verwendung starrer Werte für r nicht immer zu korrekten Ergebnissen führen. Die japanische Firma Tanita stellte ein Körperfett-Analysegerät TBF-305 her. Dieses wurde bei einem Trinkversuch mit 46 Probanden eingesetzt und getestet. Die Messungen ergaben deutlich geschlechtsspezifische Unterschiede, die Absolutwerte lagen bei Männern im Durchschnitt höher. Der Körperfettanteil lag bei Frauen mit knapp 27 Prozent im Mittel statistisch signifikant über dem der Männer. Analog fanden sich umgekehrte Verhältnisse bezüglich des Körperwasseranteils. Berechnet man r als Verhältnis des Körperwasser- zum Blutwassergehalt, so ergibt sich nach den gefundenen Werten für Männer ein Wert von 0,75 (SD 0,07), für Frauen ein solcher von 0,67 (SD 0,04). Beitrag zum Themenschwerpunkt X Alkohol des Kongresses 1997 der Deutschen Gesellschaft für Verkehrsmedizin e.V., 29. Jahrestagung, Münster, 19. bis 22. März 1997.
Abstract