Der vorliegende Beitrag behandelt das Problem der Nachfrageverlagerung vom Individualverkehr auf den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Der Schwerpunkt liegt dabei auf den folgenden Fragen: - Warum steigen trotz Verbesserungen am ÖPNV so wenig Pkw-Fahrer auf öffentliche Verkehrsmittel um - zumindest auf nationaler Ebene? - Warum bewirkt selbst eine intensive Werbung für den ÖPNV, dass nur wenig Pkw-Fahrer auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen? Antworten auf diese Fragen ergaben sich durch zahlreiche empirische Untersuchungen nicht nur in den Niederlanden, sondern auch im Ausland, die alle in einem Aspekt übereinstimmen: Noch gibt es zu viele Strecken, für die sich durch die Versorgung mit öffentlichen Verkehrsmittel keine konkurrenzfähige Alternative für die Möglichkeiten des Pkw bietet, weder in bezug auf den zeitlichen oder örtlichen Aspekt noch in bezug auf die Vielzahl der Verhaltensalternativen, die Verkehrsteilnehmer durch den Pkw haben. Wird in der Nachfrageverlagerung vom Individualverkehr auf den ÖPNV das Hauptziel der Verbesserungen im ÖV-System gesehen, so bedeutet dies, dass bei diesen Verbesserungen der Pkw-Fahrer der Zukunft in den Mittelpunkt zu stellen ist. Ein solcher Lösungsansatz erfordert für die ÖV-Systeme neue und zufriedenstellende Entwurfskriterien, wobei ein besonderer Nachdruck auf die Elemente zu legen ist, die für die gegenwärtigen (meist unfreiwilligen) ÖPNV-Benutzer möglicherweise von geringerer Bedeutung sind. (A) Titel in Französisch: Les moyens de transports publics: une alternative contre les encombrements?
Abstract