Berichtet wird ueber den Wiehltalbrueckenunfall, bei dem aufgrund einer Kollision mit einem Pkw ein Tankwagen die Bruecke herabstuerzte, explodierte und einen Schaden von circa 40 Millionen Euro hervorrief. Fuenf Sachverstaendige wurden mit der Begutachtung des Unfalls, der Unfallrekonstruktion und dem Tathergang beauftragt. Vom Autoren des Beitrages, der als 5. Gutachter angehoert wurde, werden die Inhalte der vier vorab getaetigten Sachverstaendigengutachten kommentiert und bewertet. Gutachter 2 wurde von der Lkw-Spedition beauftragt, Gutachter 3 von der Versicherung des Pkw und Gutachter 4 von der Versicherung des Lkw. Die vier Gutachten hatten zum Teil sehr unterschiedliche Rekonstruktionsergebnisse zum Inhalt. So wurden unter anderem die Reihenfolge der einzelnen Kollisionen waehrend des Unfallablaufs sowie die Anstossstellen unterschiedlich beschrieben. Das Schleuderverhalten und die Auslaufwege der Fahrzeuge wurden ebenfalls stark unterschiedlich bewertet. Spuren wurden mal in den Ablauf einbezogen und mal ausgeschlossen. Der Autor beschreibt abschliessend den vermutlichen Ablauf der Kollision wie er es sah. Abschliessend setzt er sich mit der Frage auseinander, warum so viele unterschiedliche Gutachten erstellt werden konnten und wo der Hauptmangel unzutreffener Gutachten meistens liegt. ABSTRACT IN ENGLISH: On 26 August 2004, a road tanker carrying 32,000 l of fuel caught fire after colliding with a car and fell from the Wiehltal Bridge in the Bergisches Land district of North-Rhine Westphalia. Parts of the bridge were so severely damaged that they had to be renewed. At a cost of 40 million Euro, the Wiehltal Bridge accident was, according to the insurers, the most expensive accident in the history of the Federal Republic of Germany. The author was appointed as one of the accident assessors in the criminal proceedings following the accident. Now that the proceedings have been completed, he presents a reconstruction of the accident. The report clearly shows that expert recording and securing of evidence and the correct interpretation of this evidence form the basis of every expert report. (Author/publisher).
Abstract