Die Haaranalyse : ein sicheres Verfahren für die Überwachung von drogensüchtigen Führerscheinbewerbern.

Author(s)
Arnold, W.
Year
Abstract

Zur Bestimmung des Alkoholisierungsgrades eines Kraftfahrers steht seit Anfang der 30er Jahre das Widmark-Verfahren zur Verfügung, das im Rahmen der Alkoholforschung inzwischen einen kleinen Teil des speziellen Arbeitsgebietes der Alkoholforschung darstellt. Gegenüber dem Alkohol wird die Gefahr der Einnahme sogenannter "anderer berauschender Mittel" in der Öffentlichkeit noch unterschätzt; bis vor einigen Jahren standen auch die Verkehrsgerichte diesem Problem eher hilflos gegenüber. Während bis dahin nicht selten in Berufungsverhandlungen verkehrsuntüchtige Fahrer freigesprochen wurden, werden heute in zunehmendem Masse Urteile gefällt, die zur Einziehung des Führerscheins bei Nachweis hochwirksamer Pharmaka in entsprechender Dosierung in Harn- und Blutproben führen. Die Weiterentwicklung analytischer Techniken erlaubt seit einigen Jahren die spezifische Ermittlung toxischer Substanzen im Bereich von Pico-, eventuell sogar von Femtogramm. Auch in Haarprotein eingelagerte Arzneimittel und Drogen können noch nach Monaten, teilweise nach Jahren analytisch nachgewiesen und annähernd zeitlich festgelegt werden. Auf diesem Wege lässt sich die Drogenkarriere eines Süchtigen rekonstruieren und bei Vorliegen einer Mindesthaarmenge von 20 mg mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein Rückfall und mehrfacher Missbrauch verifizieren. Hingegen ist die in dem Gutachten "Krankheit und Kraftverkehr" geforderte viermalige amtsärztliche Untersuchung nur bedingt geeignet, trotz Urin- und Blutanalysen einen solchen zu erkennen. Die Haaranalyse sollte daher in die Überwachung süchtiger Personen eingeführt werden.

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Publication

Library number
C 6774 (In: C 6763 S) /83 / IRRD 329696
Source

In: Kongressbericht der 27. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Verkehrsmedizin e.V. in Verbinding mit der 33. Fortbildungsveranstaltung der Sektion Verkehrspsychologie des Bundesverbandes Deutscher Psychologen BDP, Heidelberg, 1.-3. April 1993, p. 47-48, 19 ref.

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