Die Studie geht der Frage nach, welche Fahrer sich in welchem Umfang welchen Verkehrssituationen aussetzen. Als Beobachtungseinheit wurde die Verkehrssituation und die in der Situation zu erledigende Fahraufgabe gewählt. Als Verkehrssituation wurde derjenige Abschnitt einer Fahrt definiert, bei dem alle Umgebungsbedingungen gleichbleiben. Die Untersuchung wurde mit Hilfe von 48 Fahrern, die in einem bestimmten Areal der Stadt München wohnten, durchgeführt. Diese Fahrer gaben die Art, Häufigkeit und Strecken der Fahrten an, die sie während eines Jahres durchführten. Die von den Fahrern genannten Strecken wurden mit einem Versuchsfahrzeug nachgefahren, das mit einer Videoausrüstung ausgestattet war. Im Anschluss an die Fahrten wurden die Video-Aufzeichnungen ausgewertet. Mit Hilfe der Video-Aufzeichnungen wurden die Fahrten kodiert, Länge und Dauer einer jeden Verkehrssituation bestimmt. Durch dieses Vorgehen kann überprüft werden, welche Voraussagen aufgrund der Kenntnis von Fahrtstrecke oder Fahrtzeit auf kritische Ereignisse möglich sind. Die Auswertung macht die Betrachtung verschiedener Gruppen von Fahrten (Fahrten zur Arbeit und zurück, Erledigungen, Freizeitfahrten, Wochenendfahrten, Urlaubsfahrten) sowie verschiedener Gruppen von Fahrern (Vielfahrer, Durchschnittsfahrer, Freizeitfahrer, Werktagsfahrer, Gelegenheitsfahrer, Saisonfahrer) möglich. Die Ergebnisse zu den Fahrtzwecken wie zu den Fahrertypen sind in einem umfangreichen Tabellenwerk dargestellt.
Abstract