Die neuropsychologische Testdiagnostik hat nur begrenzte Aussagekraft für die Fahreignung.

Author(s)
Hartje, W.
Year
Abstract

Es ist weltweit ueblich, zur Beurteilung der Fahreignung von Patienten mit Hirnschaedigung psychodiagnostische Testverfahren heranzuziehen. Empirische neuropsychologische Studien zur Frage der Fahreignungsbeurteilung kommen allerdings zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen. Die Aussagekraft der testpsychologischen Befunde fuer Einzelfallbeurteilungen wird von Experten der klinischen Neuropsychologie vielfach mit Skepsis betrachtet. Falsche Prognosen ueber das individuelle praktische Fahrverhalten basieren nicht selten auf groben Fehleinschaetzungen. Patienten, die die Mindestanforderungen in den Tests eindeutig nicht erfuellen, erweisen sich in Fahrproben als ausreichend sichere Fahrer und umgekehrt. Die Validitaet der praktischen Fahrprobe als Aussenkriterium wird daher bezweifelt. Die beim Fahren involvierten Faehigkeiten und Prozesse werden offensichtlich noch nicht adaequat abgebildet und der hohe Geuebtheitsgrad des Fahrens und die vielfaeltigen Kompensationsmoeglichkeiten nicht zuverlaessig erfasst. Die Definition der Mindestanforderung an die Testleistungen ist willkuerlich und in ihrer Gueltigkeit bezueglich der Fahreignung bisher nicht empirisch belegt. In der Mehrzahl der Faelle ist jedenfalls zur Absicherung der Beurteilung eine praktische Fahrprobe dringend ratsam. Der Einsatz interaktiver Fahrsimulatoren kann in Zukunft vielleicht die Maengel praktischer Fahrproben kompensieren. Zur Gesamtaufnahme siehe ITRD D353799. (KfV/A)

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Publication

Library number
C 38712 (In: C 38708) /83 / ITRD D353803
Source

In: Fahreignung bei neurologischen Erkrankungen, Bad Honnef, Hippocampus Verlag, 2004, p. 19-22, 9 ref.

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