Klienten, die mit einem negativen verkehrspsychologischen Gutachten in die Praxis eines Verkehrspsychotherapeuten kommen, sind enttaeuscht. Aus Scham und Schmerz ueber das Misslingen wird der Gutachter der Begutachtungsstelle fuer Fahreignung (BfF) zum Schuldigen gemacht. Der Klient kommt daher meist als Beschwerdefuehrer zum Therapeuten. Noch zu selten wird die Zeit der Sperrfrist fuer eine verkehrstherapeutische Massnahme genutzt. Die meisten finden erst nach einer negativen Medizinisch-Psychologischen Untersuchung (MPU) den Weg in eine verkehrspsychologische Praxis. Nach wie vor heisst die MPU im Volksmund "Idiotentest", was bedeutet, dass sie als Pruefung wahrgenommen wird, bei der durchkommt, wer in der Lage ist, auf die Fragen des Gutachters die richtigen Antworten zu liefern. Der Therapeut wird daher als Lehrer angesehen, der um Nachhilfe fuer die naechste Pruefung gebeten wird. Zu Beginn wird der Therapeut nicht selten gefragt, was dem Gutachter erzaehlt werden muss, damit er den Fuehrerschein hergeben muss. Die erste Arbeit in einer Verkehrstherapie muss darin bestehen, eine Veraenderungsbereitschaft des Klienten zu motivieren. Geschichten, Metaphern, Anekdoten und Maerchen sind schon lange ein elementarer Bestandteil von Heilungsprozessen, auch von psychotherapeutischen. Sie ermoeglichen einen indirekten, unaufdringlichen und respektvollen Zugang, bei den Klienten erwuenschte Veraenderungen anzuregen. Mit Hilfe von aufschlussreichen, Neues erschliessenden Bildern aus den Erlebniswelten der Klienten sollen die Tueren fuer eine fruchtbare therapeutische Arbeit geoeffnet werden. Metaphern koennen auch in der Verkehrstherapie als Tuerenoeffner eingesetzt werden. Der Beitrag beschreibt jene Metaphern, die der Autor in seiner Therapie einsetzt. Sie orientieren sich an den typischen Beschwerden der Klienten ueber die Gutachter. Zur Gesamtaufnahme siehe ITRD D346886. (KfV/A).
Abstract