Die Schattenseite der Mobilität : Wahrnehmungen, Einstellungen und Lösungsvorschläge zur Umweltproblematik und deren Zusammenhang zu Technikeinstellungen

Author(s)
Klocke, U.
Year
Abstract

Zunaechst diente dieses Kapitel einer Darstellung aller in der Studie "Mensch und Mobililtaet" erhobenen Variablen zu den Themenbereichen Technik und Umwelt, die insbesondere in Kapitel 13 (ITRD-Nummer D352801) fuer intensivere Analysen herangezogen werden. Fuer die soziodemographischen Variablen ergeben sich im Bereich Umwelt vor allem einige kleine bis mittlere Geschlechterunterschiede. Weibliche Jugendliche erleben insbesondere die Umweltprobleme als deutlich bedrohlicher, sehen jeden einzelnen Buerger staerker in der Verantwortung und wuerden auch selbst eher auf umweltfreundliche Verkehrsmittel umsteigen als maennliche Jugendliche. Jugendliche auf dem Land erleben deutlich weniger Belastung durch den Autoverkehr und sind zudem weniger bereit, auf das Autofahren zu verzichten. Bezueglich Bildungsstreben, Herkunft (Ost versus West) oder Einkommen ergeben sich nur wenige und allenfalls kleine bis mittlere Effekte. Auch bei den Technikeinstellungen sind die Geschlechterunterschiede noch am deutlichsten von allen soziodemografischen Variablen. Maennliche Jugendliche weisen insbesondere ein deutlich hoeheres Technikinteresse auf. Waehrend das allgemeine Umweltbewusstsein in den letzten fuenf Jahren nur geringfuegig abnahm, sich aber immer noch auf recht hohem Niveau befindet, gibt es bei konkreten Vorschlaegen zur Loesung der oekologischen Probleme durch den Autoverkehr deutliche Rueckgaenge in der Zustimmung. Diese sind zum Teil auf gesamtgesellschaftliche Trends zurueckzufuehren wie bei der Forderung staatlicher Massnahmen zur Einschraenkung des Autoverkehrs. Zum Teil gibt es jedoch auch entwicklungsbedingte Rueckgaenge zwischen dem 16. und 20. Lebensjahr, die vermutlich durch den Erwerb der Fahrerlaubnis bedingt sind, wie bei der Bereitschaft, die eigene Autonutzung zugunsten anderer Verkehrsmittel zu reduzieren. Diese Bereitschaft ist zusaetzlich bei den juengeren Generationen der Jugendlichen von vorne herein geringer ausgepraegt als bei den aelteren. In den vier Jahren der Untersuchung gab es keine zeitgeistbedingten Veraenderungen bei den Technikeinstellungen. Erwachsene legen deutlich geringeren Wert auf "Schnickschnack" bei der Ausstattung eines technischen Geraetes mit Bedien- und Anzeigeelementen. Zudem geben die Daten gewisse Hinweise fuer eine positivere Technikeinstellung bei juengeren Generationen der Jugendlichen sowie fuer eine altersbedingte Abnahme des Technikinteresses zwischen dem 16. und 20. Lebensjahr. Positive Technikemotionen stehen ueber die Jahre hinweg unveraendert in einem leicht negativen Zusammenhang zu umweltfreundlichen Einstellungen, vor allem was die Forderung nach "staatlichen Gaengelungsmassnahmen" gegenueber Autofahrern angeht. Zwischen Interesse an der technischen Entwicklung sowie der Funktionsweise von technischen Geraeten und Umweltbewusstsein gibt es hingegen keine Unvereinbarkeit. (A) Siehe auch Gesamtaufnahme des Buches, ITRD-Nummer D352788.

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C 28326 (In: C 28314) /83 / ITRD D352800
Source

In: Mobilitaet im Jugend- und Erwachsenenalter : eine fünfjährige Längsschnittstudie zu Mobilitätsformen, Fahrzeugvorlieben, Freizeit- und Risikoverhalten und deren Abhängigkeit von Umwelt- und Technikeinstellungen, Werten und Persönlichkeiten, 2002, p. 387-423, 16 ref.

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