Im Rahmen einer interdisziplinaeren Forschungsstudie erfolgte eine anonymisierte Ueberlagerung von polizeilichen und klinischen Daten verkehrsunfallbedingter Schwerverletzter zur Quantifizierung der Verletzungsschwere anhand verschiedener medizinischer Scores. Die vorliegenden Daten zeigen vor allem fuer ausgewaehlte typische Unfallsituationen innerhalb von Ortschaften neue Erkenntnisse im Bereich der Verletzungsschwere bei Unfaellen an Kreuzungen beziehungsweise Einmuendungen unter Beteiligung von zwei oder mehr Fahrzeugen sowie durch einen Konflikt zwischen Fahrzeug und Fussgaenger auf der Fahrbahn. Zusaetzlich wird anhand der Scores eine Einteilung der Verletzungsschwere aus medizinischer Sicht der Einteilung nach Strassenverkehrsunfallstatistikgesetz gegenuebergestellt. Im ersten Teil der Studie wird gezeigt, dass die auf Basis der 24-Stunden-Grenze als "schwerverletzt" klassifizierten Unfallopfer nach medizinischen Gesichtspunkten das gesamteSpektrum von "nahezu unverletzt" bis hin zu "lebensbedrohlich verletzt" abdecken. Auf Grund der grossen Bandbreite der Verletzungsschweren besteht der dringende Bedarf, eine Strategie fuer eine zukuenftige Verkehrssicherheitsarbeit auf Basis der Verknuepfung medizinischer und ingenieurtechnischer Aspekte zu entwickeln, um den volkswirtschaftlichen Nutzen sowie die Priorisierung von Verkehrssicherheitsmassnahmen genauer abschaetzen zu koennen. Die im Rahmen des zweiten Teils der Veroeffentlichung vorgestellten Strategien greifen die medizinischen Informationen ueber den tatsaechlichen Verletzungsgrad auf und machen diese zusaetzlich nutzbar. Zur Rationalisierung des Erfassungsaufwands fuer die Mediziner, die Polizei und Unfallstatistiker sowie zur Reduzierung von Fehlerquellen wird eine Verknuepfung dermedizinischen Scores mit weiteren vorliegenden objektiven Daten vorgenommen und statistisch analysiert. Die Korrelationen von bereits vorhandenen medizinischen Scores zur Einstufung der Verletzungsschwere mit objektiven Daten stellen einen wesentlichen Beitrag zur Klassifizierung der Unfaelle im ingenieurtechnischen Sinne dar. Basierend auf dieser Verknuepfung wird ein Klassifizierungskonzept erarbeitet, mit dem die Unfallopfer der Klasse "Schwerverletzt" differenzierter betrachtet werden koennen. (A) ABSTRACT IN ENGLISH: Within an interdisciplinary research study, police and clinicaldata relating to serious road injuries were anonymously superimposed for quantifying the severity of injury using different medical scores. The present data demonstrate new findings - primarily for selected typical urban accident situations - in the domain of severity of road injuries with accidents at crossings or intersections involving two or more vehicles as wellas with accidents involving pedestrians and vehicles. In addition, using the scores a classification of the injury severity from the medical point of view was compared to the classification according to the road accident statistics act. In the first part of the study, it was shown that - on account of the wide range of injury severities - it is essential to develop astrategy for future-oriented road safety work, based on the relationship between medical and engineering aspects. Such a strategy gives the opportunity to assess more precisely the economic benefits, as well as to prioritize road safety measures. The strategies that are presented in the second part of the publication refer to the medical information about the actual level of injury severity and make them exploitable. In order to rationalize the effort of collecting the data and to reduce possible sources of errors, the medical score and other available objective data, such as the length of stay in hospital, will be linked and statistically analyzed. The correlation of already existing medical scores for rating the injury severitywith the objective data represents an important contribution to the classification of accidents for engineering purposes. Based on this relationship a new classification concept called RAIS score will be developed, which can be used to examine the road casualties in the category "seriously injured" in a more sophisticated way. (Author/publisher).
Abstract