Disco und Alkohol : vom Risiko, jung zu sterben.

Author(s)
Heinzlmayr, B.
Year
Abstract

Aus entwicklungspsychologischen Gründen haben Führerscheinerwerb und Alkoholgenuss fuer Jugendliche - vor allem für männliche Jugendliche - besondere Symbol- und Anziehungskraft. Beides wird mit Erwachsensein in Verbindung gesetzt, wobei der Genuss von Alkohol auch verschiedene psychosoziale Funktionen hat. Im Strassenverkehr weist die Gruppe der 16- bis 22jährigen ein besonders hohes Unfall- und Sterberisiko aus, was in engem Zusammenhang mit den beiden Faktoren "Stellenwert des Individualverkehrsmittels" und "Alkoholgenuss" steht. Der Anteil der Discounfälle und der Alkoholunfälle bei Unfällen Jugendlicher ist dementsprechend sehr hoch. Discounfälle sind eher ein ländliches Phänomen, da Jugendliche im städtischen Bereich für den Diskothekenbesuch vielfach keine Individualverkehrsmittel benützen. Um die Unfallzahlen Jugendlicher zu senken, müsste ihr Konsumverhalten beeinflusst werden. Dazu ist eine Tiefpreisstrategie für antialkoholische Getränke nicht ausreichend. Nichtalkoholische Alternativgetränke können nur dann Verbreitung erlangen, wenn sie in den Kontext einer auf moderne Jugendkulturen ausgerichteten Lebenswelt gestellt werden und über ein entsprechendes Image verfügen. Im ländlichen Raum, wo die Erlebnisorientiertheit Jugendlicher durch das Fehlen eines jugendgerechten Angebots nicht ausgelebt werden kann, sind die Alternativen häufig der Genuss grosser Alkoholmengen und Autoraserei. Wichtig ist daher neben einer jugendgerechten Imagekampagne für nichtalkoholische Getränke auch die Bereitstellung eines entsprechenden Freizeitangebots, das auf die Erfordernisse moderner Jugendkulturen abzielt.

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Publication

Library number
C 8303 (In: C 8292) /83 / IRRD 332044
Source

In: Symposium Phänomen Nachtunfall : Informationsaufnahme und Handlungskonsequenzen im nächtlichen Strassenverhehr, p. 121-126

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