Driver Improvement.

Author(s)
Chatenet, F. & Siegrist, S.
Year
Abstract

Driver Improvement (DI) oder Fahrernacherziehung umfasst Massnahmen, die das Verhalten von Verkehrsdelinquenten positiv zu beeinflussen versuchen. Dazu gehören Warnbriefe, Interviews, führerscheinbezogene Massnahmen, Anreizsysteme sowie Gruppenprogramme. Auf letztere bezieht sich der vorliegende Beitrag. DI-Programme für junge, delinquente Fahranfänger stellen eine Kombination von erzieherischen, psychologischen und sozialen Interventionen dar. Sie sind in Ländern wie Deutschland, Österreich und Frankreich in ein Probe- oder Punkteführerscheinsystem integriert. Inhalte und Interventionsstrategien der DI-Programme für junge Fahranfänger sind in Hinblick auf die spezifischen altersbedingten Verhaltensweisen und die mangelnde Erfahrung entwickelt worden. Evaluationsstudien haben gezeigt, dass DI-Programme beziehungsweise Nachschulungskurse einen positiven Einfluss auf die Einhaltung der Verkehrsregeln ausüben. In den USA wurde schon sehr früh nachgewiesen, dass Programme, die Einstellungen und Verhalten zu verändern versuchen, jenen überlegen sind, die lediglich auf Wissensverbreiterung ausgerichtet sind. In Europa werden vorwiegend einstellungs- und lebensstilorientierte Interventionen angewandt. Die vorhandenen Evaluationsstudien und die Bewertung von drei ausgewählten DI-Programmen aus Deutschland, Frankreich und Belgien ergibt, dass bezüglich der Auswirkungen auf die Unfallhäufigkeit positive Effekte nicht eindeutig belegt werden können. Eindeutig nachgewiesen werden konnte jedoch ihre erzieherische Wirkung, Wissen und Einstellungen wurden positiv verändert. Änderungen der Alkoholkonsumgewohnheiten mit positiven Auswirkungen auf die Gesundheit konnten ebenfalls eindeutig nachgewiesen werden. DI-Gruppenprogramme stellen zwar einen grossen Aufwand dar, sind jedoch am effektivsten. DI-Programme können einen Beitrag zur Verbesserung der Fahrausbildung leisten. DI-Kurse wirken einstellungs- und verhaltensbeeinflussend, weil sie sich an den zentralen psychischen und sozialen Ursachen unsicheren Verhaltens orientieren und weil sie Methoden entwickelt haben, die weit über die Fahrausbildung hinausgehen. Im Mittelpunkt steht die Reflexion der persönlichen Lebenssituation und des sozialen Kontextes. Nachschulungskurse sollten als notwendiges Element der Fahrausbildung angesehen werden und hohe Qualitätsstandards erfüllen. Die Moderatoren sollten beispielsweise eine psychologische Ausbildung nachweisen müssen. Methoden und Inhalte der DI-Programme sollten auch in der Fahrausbildung zum Tragen kommen. (KfV/A)

Request publication

12 + 6 =
Solve this simple math problem and enter the result. E.g. for 1+3, enter 4.

Publication

Library number
C 17352 (In: C 17346) /83 / ITRD D346143
Source

In: Driver training, testing and licensing : towards theory-based management of young drivers' injury risk in road traffic : results of EU-project Guarding Automobile Drivers through Guidance Education and Technology GADGET, Work package 3, BfU-Report No. 40, 1999, p. 139-165, 66 ref.

Our collection

This publication is one of our other publications, and part of our extensive collection of road safety literature, that also includes the SWOV publications.