Im November 1993 wurde auf einigen Streckenabschnitten von zwei gut ausgebauten Strassen in Israel das Geschwindigkeitslimit von 90 auf 100 Stundenkilometer angehoben. Vorgestellt wird eine Vorher-Nachher-Untersuchung über die Unfallentwicklung (1.1.1992 bis 31.3.1993 und 1.1.1994 bis 31.3.1995) und das Geschwindigkeitsverhalten (1990 und 1995). Zur Kontrolle wurden verschiedene Strassentypen mit einem 90-Stundenkilometer-Limit in die Untersuchung der Unfallentwicklung mit einbezogen. Die Erhöhung der Geschwindigkeit verschlechterte die Sicherheit nicht. Die Rate der tödlichen Unfälle ging nur auf den Strassen mit erlaubten 100 Stundenkilometern zurück. Sowohl vor als auch nach der Einführung des neuen Tempolimits war die Unfallrate und die Rate der tödlichen Unfälle auf den Strecken mit erlaubten 100 Stundenkilometern niedriger als auf den Kontrollstrassen. Die Odds Ratio zeigt eine signifikante Abnahme von Unfällen nach der Erhöhung des Geschwindigkeitslimits im Vergleich zu den Kontrollstrassen. Die Geschwindigkeitsmessungen auf den Strecken mit den erlaubten 100 Stundenkilometern zeigen keinen einheitlichen Trend im Geschwindigkeitsverhalten. Dort wo 1990 im Durchschnitt schon mehr als 90 Stundenkilometer gefahren wurden, war dies auch 1995 der Fall. (KfV/A)
Abstract