Effects of information and enforcement measures on road safety.

Author(s)
Christensen, J.
Year
Abstract

Seit Mitte der sechziger Jahre ist der technische Standard von Strasse und Fahrzeug, unterstützt durch die passiven Sicherheitseinrichtungen, zum Motor von Verkehrssicherheitsinitiativen in Ländern geworden, in denen eine staatliche Verkehrssicherheitspolitik verfolgt wird. In den letzten Jahren hat sich dies jedoch geändert. Der Schwerpunkt liegt jetzt auf Information im weitesten Sinne des Wortes, häufig gestützt durch unterschiedliche Durchsetzungsmittel. Dies hat einerseits wirtschaftliche und rationale Gründe, zum anderen liegt der Grund im wiedererwachten öffentlichen und politischen Interesse an den moralischen Aspekten des Verkehrsverhaltens. Die duale Natur dieser Motivation ist gleichermassen ihre Stärke und Schwäche, und es ist wichtig, dass dies von den Verkehrssicherheitsexpertenverstanden wird. Information und Werbung wirken sich nur begrenzt auf die Einstellungen der Verkehrsteilnehmer aus, können jedoch zu Ergebnissen fuehren, die mit den vorhandenen Einstellungen vereinbar sind. Die Dezentralisierung von Verkehrssicherheitsinitiativen, gegenwärtig in vielen Ländern ein weitverbreiteter Trend, kann im Sinne der Informationsverbreitung als positiv betrachtet werden. In einer Gemeinde treffen wirksame Verkehrssicherheitsinformationen sicherlich auf fruchtbaren Boden. Das Risiko, dieses empfindliche Instrument vergeblich einzusetzen und damit zu vergeuden, steigt mit der Zahl seiner Anwendungen, ohne noch gesicherte Erkenntnisse über seine Möglichkeiten, Grenzen und richtige Handhabung zu haben. Die Integration der Informationsmassnahmen mit anderen Verkehrssicherheitsinitiativen liefert den Schlüssel, mit dem Wirksamkeit erreicht werden kann; vielleicht auch zur Erzielung der Ergebnisse, die von anderen Massnahmen erwartet werden, zum Beispiel der polizeilichen Durchsetzung von Massnahmen. Polizeikontrollen und Sanktionen sind klassische Sicherheitsmassnahmen, deren Potential noch nicht voll genutzt wird. Wie neuere Untersuchungen zeigen, ist ein rasches und häufiges Eingreifen bei weitem wirksamer als spürbare Sanktionen. Die moderne Technologie, die sich teilweise noch in der Entwicklung befindet, gibt der Polizei die Mittel an die Hand, sich dieser Herausforderung zu stellen. Aber kann dies geschehen, ohne freiheitliche Grundrechte zu gefährden? In der Öffentlichkeit wird diese Frage nochzu zaghaft diskutiert, um den Politikern als Entscheidungshilfe zu dienen. Die öffentliche Diskussion muss gestärkt werden. Durchsetzungsmassnahmen im positiven Sinn, das heisst die Belohnung erwünschten Verhaltens, ist eine der Verhaltenspsychologie vertraute Konzeption, die aber bisher in der Verkehrssicherheit nur begrenzt eingesetzt wird. Eine mögliche Erklärung ist die weit verbreitete Ansicht, dass die öffentliche Hand die Verantwortung für Verkehrssicherheitsprogramme trägt und öffentliche Mittelkaum dafür verwandt werden können, ein Verhalten zu belohnen, das ohnehin gesetzlich gefordert wird. Private Unternehmer, Versicherungsunternehmen und Spediteure können sich dieses Mittels zum Wohle sowohl der belohnenden Polizei als auch der Belohnten bedienen. Massnahmen dieser Art werden schon durchgeführt. Die Ergebnisse sind erwartungsgemäss erfolgversprechend. Neue Technologien werden weitere Anwendungen dieses Prinzips ermöglichen. (A)

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Library number
C 6866 (In: C 6855 S) /83 / IRRD 328419
Source

In: Sicher fahren in Europa : Referate des Symposiums 1991, veranstaltet vom Allgemeinen Deutschen Automobil Club ADAC e.V. und der Bundesanstalt für Strassenwesen BASt, Baden-Baden, 18. bis 19. März 1991, p. 84-89, 15 ref.

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