Effizienzkontrolle des ÖAMTC-Fahrsicherheitstraining für Grundwehrdiener des Österreichischen Bundesheeres. Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Wissenschaft und Verkehr.

Author(s)
Schmotzer, C. Smuc, M. & Klemenjak, W.
Year
Abstract

Das Kuratorium fuer Verkehrssicherheit fuehrte im Auftrag des Bundesministeriums fuer Wissenschaft und Verkehr eine Fragebogenstudie zur Messung der Effizienz des vom Oesterreichischen Automobil-, Motorrad- und Touring Club (OEAMTC) durchgefuehrten Fahrtrainings bei Grundwehrdienern durch. Dabei wurden eigene Angaben zu Unfaellen und Strafen sowie Einstellungen von einer Gruppe mit und einer Gruppe ohne Training vor dem Training und ein Jahr danach erhoben. Von den insgesamt 3.000 Teilnehmern der Fahrtrainings beteiligten sich 1.321 an der Erstbefragung, 625 an der Zwischenbefragung und 541 an der Abschlussbefragung. Fuer die Kontrollgruppe standen die Angaben von 854 Personen zum Zeitpunkt der Erstbefragung und 281 zum Zeitpunkt der Abschlussbefragung zur Verfuegung. Zusammenfassend kann aus den Ergebnissen der Untersuchung folgendes abgeleitet werden: Es gibt Hinweise dafuer, dass bei Grundwehrdienern die Anzahl selbst angegebener Unfaelle sowie die Eigenangaben zur Verschuldensfrage durch das Fahrtraining im Sinne der Zielsetzung mittelfristig positiv beeinflusst und die Anzahl selbst angegebener Delikte durch das Fahrtraining im Sinne der Zielsetzung zumindest mittelfristig (etwa ein Jahr) verringert wird. Es gibt allerdings keine deutlichen Hinweise fuer eine qualitative Aenderung in den angegebenen Deliktarten. Weiters gibt es Hinweise, dass bei Grundwehrdienern Meinungen beziehungsweise Einstellungen zu verkehrsbezogenen Aussagen durch das Fahrtraining nur teilweise im Sinne der Zielsetzung beeinflusst werden koennen und dass Grundwehrdiener den eigenen Fahrstil besser als den des typischen Oesterreichers bewerten. Aus den Daten der Erhebung kann gefolgert werden, dass das OEAMTC-Fahrtraining in der derzeitigen Konzeption mit Beruecksichtigung lernpsychologischer Zusammenhaenge ein zum Teil taugliches Instrument zur mittelfristigen Verminderung des Unfallrisikos sowie zur Foerderung der Verkehrsanpassung bei Grundwehrdienern darstellen kann. Das Verhalten im Strassenverkehr scheint zumindest mittelfristig positiv beeinflusst zu werden. Die fuer die laengerfristige Wirkung massgeblichen Einstellungen und Meinungen zu Fragen der Verkehrssicherheit werden zwar ebenfalls teilweise positiv beeinflusst, einige Trainingsziele werden aber nicht erreicht. Die Untersuchung bestaetigt, dass sich die Gruppe der Grundwehrdiener insgesamt durch Selbstueberschaetzung beziehungsweise auch durch die Unterschaetzung des Risikos bei gefaehrlichen Fahrmanoevern wie Ueberholen auszeichnet. Daher waere zu empfehlen, die Einstellungsebene verstaerkt zu bearbeiten, um eine bessere Verkehrsanpassung durch Einstellungsaenderung und Erhoehung des Verantwortungsbewusstseins zu erreichen. Es sollte ueberlegt werden, vermehrt andere wichtige Problemfelder einzubeziehen. So muesste zum Beispiel die Alkohol- und Drogenproblematik sowie die Problematik aggressiver Verhaltensweisen beim Steuern von Fahrzeugen oder die ablenkende Wirkung der Bedienung von technischen Zusatzeinrichtungen den jungen Fahrern besser nahegebracht werden. (Author/publisher). English abstract: From 1997 to 1999 the Austrian Road Safety Board carried out a questionnaire study concerning the effectiveness of a driver skill training course developed by the ÖAMTC, Austria's biggest automobile club. The course was offered to young soldiers of the Austrian Army sponsored by the Ministry of Science and Traffic. Within this study the number of self-reported accidents and fines, safety-relevant attitudes and opinions were compared before and one year after the training. This group was compared to a similar group of drivers not participating in such a training. For the group of training participants the following group sizes were obtained: 1321 before the training, 625 a short time after the training and 521 one year after the training, i.e. a rate of returns of 41%. In the control group without training 854 persons participated in the first time and 281 in the second time one year later, i.e. a rate of returns of 33%. The different group sizes were taken into account within the statistical analysis. The results of this study provided some evidence that the numbers of self-reported accidents and accidents through one's own fault of young soldiers are positively affected in respect of traffic safety by the investigated driver skill training. The number of self-reported fines showed to be reduced at least for the period of one year after the training. The skill training partly affected driver accident risk and driver behaviour in a positive way. The training also showed some positive mid-term effects on attitudes and opinions concerning a safe traffic behaviour. On the other hand some problematic opinions and attitudes seemed to remain unchanged and therefore possibly influencing the long-term effectiveness in a negative way. It was concluded that within a driver skill training problematic attitudes and false opinions of young and inexperienced drivers should be worked on more effectively to lead young and inexperienced drivers towards a responsible and reliable style of driving behaviour. (A)

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C 21852 [electronic version only] /83 /
Source

Wien, Kuratorium für Verkehrssicherheit KfV, Institut für Verkehrspsychologie, 1999, 205 p., 7 ref.; 2. unveränderte Auflage - ISBN 3-7070-0034-6

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